Kinder in Wien zur Prostitution gezwungen

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SymbolbildClemens Fabry / Die Presse
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Allein heuer wurden in Wien schon 23 Mädchen und fünf Burschen an Betreuer übergeben. Sie wurden in ungarischen Heimen gefügig gemacht.

Der Menschenhandel mit Minderjährigen, die sexuell ausgebeutet werden, wurde zuletzt in Österreich wieder verstärkt beobachtet. Die Wiener Polizei brachte allein im heurigen Jahr rund 28 Kinder in die Betreuungseinrichtung Drehscheibe, weil sie zur Prostitution gezwungen worden sein sollen, berichtete Ö1 diese Woche.

Die meisten der 23 Mädchen und fünf Burschen zwischen 15 und 17 Jahren kamen aus ungarischen Heimen. Die Mädchen sollen großteils vor ungarischen Kinderheimen angeworben worden sein, die Heime sollen sie zum Teil abhängig gemacht haben, berichtet Drehscheibe-Mitarbeiter Christoph Grabner. Vermutlich habe ihnen ein sogenannter Loverboy die große Liebe vorgespielt, um sie dann zur Prostitution zu überreden – Schritt für Schritt wurden die Jugendlichen so in Abhängigkeitsverhältnisse gedrängt.

Kein Datenmaterial

Was die Burschen betrifft, sollen diese im Auftrag ihrer Familien und für Hintermänner gezwungen worden sein, einerseits betteln zu gehen und andererseits auch mit Prostitution Geld zu verdienen. Wie viele Minderjährige in Wien auf den Strich gehen, dazu gibt es derzeit allerdings weder Daten noch Schätzungen.

(ath)

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