Wien, eine Stadt im Adventmodus

Rotenturmstraße: Montage der Beleuchtung
Rotenturmstraße: Montage der BeleuchtungAPA/EQOS ENERGIE
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Die Beleuchtung ist an, die Straßen sind voll: Wien am ersten Adventwochenende.

Wien. Auch wenn auf Wiens Straßen schon längst Punsch getrunken wird, die Auslagen seit Wochen einschlägig dekoriert sind und es seit Monaten Lebkuchen in den Supermarktregalen zu kaufen gibt: So richtig geht die Adventzeit erst jetzt los. Nicht nur aus kirchlicher Sicht (erster Adventsonntag!), sondern auch aus kommerzieller: Immerhin ist der morgige Samstag der erste Einkaufssamstag.

Beleuchtung

Begangen wird das erste Adventwochenende mit entsprechender Beleuchtung: Nach der offiziellen Illumination am Donnerstagabend haben nun alle Wiener Einkaufsstraßen ihre Weihnachtsbeleuchtungen in Betrieb genommen. Die Kaufleute in der Dorotheergasse haben sich in diesem Jahr etwas Besonderes überlegt: Da heuer Weihnachten und das jüdische Lichterfest Chanukka zeitlich zusammenfallen, gibt es hier erstmals eine „Weihnukka“-Beleuchtung: moderne Kerzenleuchter, die die Tradition von Weihnachten mit Chanukka verbinden sollen.

Verkehr

Adventzeit in Wien bedeutet aber auch: Es wird voll. Und es staut sich. Nicht nur für die Fußgänger auf den Gehsteigen und in den Läden, sondern auch für Autofahrer: Der Arbö warnt vor Staus rund um Einkaufsstraßen und -zentren. Eine öffentliche Anreise ist daher empfehlenswert, wie gehabt verdichten die Wiener Linien auf den stark frequentierten Bus- und Straßenbahnlinien die Intervalle: An den Adventsamstagen (und am 8. 12.) verkehren aber auch U1, U4 und U6 alle vier statt alle fünf Minuten, die U3 sogar noch öfter, liegen an ihr doch besonders viele Einkaufsstraßen von der Innenstadt bis zur Mariahilfer Straße.

Apropos Mariahilfer Straße: Wie in den vergangenen Jahren ist das Befahren von Wiens längster Einkaufsstraße an den Adventsamstagen verboten (das gilt auch für Fahrräder!) – sie wird somit durchgehend zur echten Fußgängerzone; Begegnungs- und Ladezonenregelungen sind samstags aufgehoben. Fast alle Einbahnen in den Nebenstraßen werden zu Sackgassen – eine Querung ist nur über die Stumpergasse und die Kaiserstraße möglich. Klingt mühsam, ist es auch. Etwas umständlicher wird es auch für alle, die mit dem 13A die Bezirke Neubau und Mariahilf queren wollen: Die Buslinie wird tagsüber (bis 19 Uhr) geteilt geführt und endet an der Station Schadekgasse (beim U3-Zugang Neubaugasse) bzw. bei der Station Neubaugasse/Westbahnstraße.

Veranstaltungen

Wer sich musikalisch auf Weihnachten einstimmen will, kann das etwa im Rathaus tun: Im dortigen Festsaal geht mit dem heutigen Freitag das Internationale Adventsingen los, bei dem Chöre aus aller Welt Weihnachtslieder singen, und zwar freitags, samstags und sonntags jeweils ab 15.30 Uhr, der Eintritt ist frei. Ebenfalls heute, Freitag, geht das Turmblasen im Rathaus los, bei dem jeden Tag (20 Uhr) Bläserensembles zu hören sind.

Auch die Einkaufsstraßen haben sich vorweihnachtliche Aktivitäten überlegt, auf der Kaiser- und Westbahnstraße kann man sich Geschenke von Künstlern kreativ verpacken lassen (1,50 €, Infos unter www.kuenstlerpackenein.at). Am 6. Dezember schaut bei mancher Einkaufsstraße (Wollzeile, Obere Wieden) auch der Nikolaus vorbei und verteilt Geschenke.

Nicht übertrieben besinnlich geht es am Adventsonntag im Prater zu. Dort – konkret auf dem Riesenradplatz (17 Uhr) – sind vier niederösterreichische Perchtentruppen zu Gast, die das Brauchtum des Perchtenlaufs nach Wien bringen; der Eintritt ist frei.

In den Museen

Wer obligatorische Weihnachtsaktivitäten wie das Basteln gern auslagern möchte: Auch dafür gibt es in Wien zahlreiche Möglichkeiten. In der Albertina etwa können Kinder ab sechs Jahren an den Adventsamtsagen (ab 15.30 Uhr) nach einer Mitmachführung gemeinsam basteln, von Christbaum- bis Fensterschmuck. Eine Anmeldung ist erforderlich, Infos: www.albertina.at. Auch im Jüdischen Museum gibt es Führungen und Workshops für Kinder, die sich unter anderem auch dem „Weihnukka“ widmen (Anmeldungen und Infos: www.jmw.at). Gebastelt wird auch im Kindermuseum im Schloss Schönbrunn (Eintritt ins Museum muss dabei nicht bezahlt werden) in Poldis Bastelwerkstatt (täglich), an den Wochenenden gibt es winterliche Themenführungen durch das Museum. www.kaiserkinder.at

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.11.2016)

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