Wiener Polizei fasst 42 mutmaßliche Einbrecher

Beschlagnahmte Utensilien
Beschlagnahmte UtensilienLPD Wien
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Vier Einbrecherbanden, die einen Schaden von mehr als 1,3 Millionen Euro angerichtet haben, wurden in Wien ausgehoben. Die Verdächtigen reisten teils extra für die Taten an.

Das Landeskriminalamt Wien hat nach monatelangen Ermittlungen vier Einbrecherbanden zerschlagen. 42 Männer wurden teilweise auf frischer Tat ertappt und festgenommen. Die Schadenssumme beträgt mehr als 1,3 Millionen Euro. Den Männern im Alter zwischen 20 und 40 Jahren wurden bisher 200 Straftaten in Österreich und der Schweiz zugeordnet, berichtete die Polizei in einer Aussendung am Donnerstag.

Die Täter gingen großteils nach dem gleichen Modus Operandi vor. "Sie stiegen meist über Dachluken in Bürogebäude ein, brachen Türen mit enormen Sachschaden auf und öffneten vorhandene Tresore mittels Winkelschleifer", schilderte Polizeisprecher Paul Eidenberger. Neben Bargeld erbeuteten sie auch zahlreiche elektronische Geräte. Tatorte waren unter anderem Pensionsversicherungsanstalten und Zweigstellen des AMS.

Polizeibilder von Tatorten
Polizeibilder von TatortenLPD Wien

Extra für Taten angereist

Bereits Anfang Dezember 2015 gelang es den Ermittlern der Gruppe Urbanz, die erste Gruppierung auszuforschen und festzunehmen. Es folgten intensive Ermittlungen und zahlreiche Observationen in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland. Die Täter - hauptsächlich moldawische Staatsbürger, aber auch Bulgaren, Rumänen und Tschetschenen - waren in vier vernetzten Gruppen tätig. In Österreich ansässig waren lediglich die Tschetschenen, die anderen reisten "zum Teil per Flugzeug oder mit dem Pkw extra für die Taten ins Bundesgebiet ein", sagte Eidenberger. Das Diebesgut wurde nach den Coups immer in die jeweiligen Heimatländer verbracht.

Ein Teil der Männer ist bereits in Österreich, aber auch in der Schweiz, Deutschland, Frankreich und Belgien einschlägig amtsbekannt. Allein die Rumänen, Männer im Alter zwischen 35 und 40 Jahren, befanden sich alle bereits "zwischen zwölf und 15 Jahren in Haft", berichtete Eidenberger. Diese Gruppe hatte es auch auf Fahrkartenautomaten der Wiener Linien abgesehen. "Innerhalb kürzester Zeit haben sie elf Einbruchsdiebstähle durch Aufflexen der Automaten verübt", sagte der Polizeisprecher.

138 Einbrüche und zwei Raubüberfälle

36 der 42 Männer wurden auf frischer Tat ertappt. Alle Festnahmen - die bisher letzten Ende 2016 - erfolgten in Österreich, die Täter sitzen in Wien und diversen Justizanstalten in den Bundesländern in Haft. Ihnen wurden in Österreich 138 Einbruchsdiebstähle und zwei Raubüberfälle nachgewiesen. Weitere 60 Straftaten verübten sie in der Schweiz. Die Kriminalisten versuchen nun, weitere Mitglieder der Banden sowie im Ausland agierende Hintermänner auszuforschen. Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) gratulierte den Beamten in einer Aussendung "zu dieser ausgezeichneten Arbeit".

(APA)

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