Der 55-Jährige will in Eigenregie versucht haben, eine Gasleitung zu reparieren. So soll es just in dem Moment zur Explosion gekommen sein, als seine Wohnung geöffnet wurde.
Nach der Gasexplosion in Wien-Hernals, bei der ein Hausverwalter getötet und drei Menschen schwer verletzt worden sind, wehrt sich der beschuldigte Wohnungsmieter. Entgegen der Darstellung der Polizei, die von einem Vorsatzdelikt des 55-Jährigen, der delogiert werden sollte, ausgeht, will er nur versucht haben, in Eigenregie ein Gasleck abzudichten.
Dem Wohnungsmieter wurde vor mehr als einem halben Jahr der Gasanschluss abgedreht. Wegen ausbleibender Zahlungen wurde die Zufuhr im Juni 2016 abgedreht, berichtete ein Sprecher von Wien Energie der Austria Presse Agentur. Seitdem wurde der Anschluss vonseiten der Wien Energie auch nicht wieder aufgedreht.
Die Explosion ereignete sich am 26. Jänner kurz vor 8.00 Uhr in der Hernalser Hauptstraße 210. Der 64-jährige Hausverwalter kam ums Leben, ein Gerichtsvollzieher und ein Schlosser wurden schwer verletzt. Der 55-jährige Wohnungsmieter, der delogiert werden sollte, und die Frau des Hausverwalters kamen mit weniger schweren Blessuren davon. Ein erst zwei Wochen altes Mädchen in einer Nachbarwohnung wurde ebenfalls mit Verdacht auf schwere Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht. Das Baby konnte aber bald entlassen werden.
Die Polizei wirft dem 55-Jährigen vor, er habe den Gaszähler demontiert und eine T-Verbindung gelockert, womit er die Explosion vorsätzlich herbeigeführt habe. Seinem Anwalt Martin Mahrer zufolge sagte der Beschuldigte bisher, er habe sei Tagen Gasgeruch in der Wohnung wahrgenommen und auch bei der Wien Energie angerufen. Da von dort niemand gekommen sei, habe er in Eigenregie versucht, die Gasleitung zu reparieren, wodurch es gerade im Moment der Wohnungsöffnung im Zuge der Delogierung zur Explosion gekommen sei.
Die Angaben des 55-Jährigen, er habe seit Tagen Gasgeruch in der Wohnung wahrgenommen und auch bei der Wien Energie angerufen, werde nun überprüft. "Wir stehen mit den ermittelnden Behörden und dem für Gas-Notruf zuständigen Netzbetreiber, den Wiener Netzen, in Kontakt und prüfen den Fall", sagte der Sprecher.
(APA)