Aus dem Rahmen gefallene Maßarbeit

Harald Cap trat 1968 in das elterliche Fahrradgeschäft ein – und nie wieder aus. Heute ist er 72 Jahre alt, ans Aufhören denkt er vorerst nicht.
Harald Cap trat 1968 in das elterliche Fahrradgeschäft ein – und nie wieder aus. Heute ist er 72 Jahre alt, ans Aufhören denkt er vorerst nicht. (c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Harald Cap studiert seit fast 50 Jahren die physikalischen Geheimnisse des Radsports. Der Sohn eines WM-Fahrers baut mit diesem Wissen Unikate: Maßräder, deren Stahlrahmen ihren Weg über Taiwan, Kalifornien und Bergamo nach Wien finden.

Auf der Wallensteinstraße steht ein Geschäft, das mit seinem großen Bullaugenfenster und der gerillten Fassade aus Beton und Glas einen Hauch von vergangener Dekadenz verströmt. Das alte Zinshaus ist wie viele hier, nahe dem Nordwestbahnhof, etwas in die Jahre gekommen. Aber gerade das passt trefflich zum Geschäft im Inneren.

Nicht, dass dessen Eigentümer, Harald Cap, je auf die Idee gekommen wäre, den Neunzigerjahrestil seines Fahrradladens nach irgendwelchen retro-ästhetischen Maßstäben zu bewerten. Der Wiener Cap ist studierter Maschinenbauer. Ein rationaler Mensch mit Liebe zum Radsport. Der 72-Jährige ist theoretisch schon länger in Pension, praktisch weit davon entfernt. Vom väterlichen Vermächtnis will er sich erst trennen, wenn er sein Wissen über den Fahrradrahmenbau an die jungen Kollegen in Österreich weitergeben konnte.

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