ORF-Probleme: Umbau teurer, Neubau kleiner

Das ORF-Zentrum am Küniglberg wird um- und ausgebaut.
Das ORF-Zentrum am Küniglberg wird um- und ausgebaut.Clemens Fabry
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Die Pläne für das neue ORF-Zentrum in Hietzing wanken: Der Umbau ist teurer als geplant, der Neubau wird dafür geschrumpft, der Umzugstermin rückt um Jahre nach hinten. Auch die Zukunft des Funkhauses ist weiter unklar.

Immer mehr ORF-Mitarbeiter fallen vom Glauben ab, dass der prophezeite Tag jemals kommen wird. Ursprünglich wurde der Umzug von rund 1000 Mitarbeitern von Radiostationen, Online-Redaktionen und Landesstudio Wien für das Jahr 2019 angekündigt, dann war die Rede von 2020 – und diese Woche wurde den Mitarbeitern im Funkhaus angekündigt, dass es wohl doch eher 2023 werden würde. Vielleicht sogar noch später. „Wir rechnen mit einer Verzögerung von bis zu zwei Jahren, wenn die Anrainereinsprüche zur Ausschöpfung des Instanzenzuges führen", sagt Pius Strobl, Koordinator des Projekts am Küniglberg.

Der geplante Neubau wurde nun schon zwei Mal geschrumpft, weil der ORF die nötigen finanziellen Mittel nicht aufbringen kann. Statt drei geplanter Fernsehstudios wird nur eines gebaut – der Platz für die Radios soll insgesamt aber ungefähr gleich bleiben. Dass dem ORF allmählich das Geld ausgeht, hat in erster Linie mit dem Umbau des unter Denkmalschutz stehenden Altbestandes zu tun - weswegen nun weniger Geld für den Neubau zur Verfügung steht. Gesamtprojektkosten: 303 Millionen Euro. Die Kostenexplosion des Umbaus hat Stiftungsrat und Wien-Tourismus-Direktor Norbert Kettner (SPÖ) zuletzt dazu veranlasst, sich vom Projekt zu distanzieren und will das Projekt künftig nicht mehr mittragen. Er nannte das Bauprojekt Küniglberg eine „kolossale Fehlentscheidung" – die politische Entscheidung, keinen Neubau in St. Marx anzustreben, räche sich jetzt bitter.

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