Zwei junge Terrorverdächtige in Wien in U-Haft

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Ein 17-Jähriger wollte sich in Syrien dem IS anschließen und Anschläge auf Polizeistationen verüben, ein 22-Jähriger postete Propaganda-Videos der Terror-Miliz.

Das Wiener Landesgericht für Strafsachen hat in den vergangenen Tagen zwei junge Männer als mutmaßliche Terroristen in U-Haft genommen. Das bestätigte Behördensprecherin Christina Salzborn Dienstagmittag. Der Jüngere der beiden soll in Verbindung zu einem mittlerweile 18 Jahre alten Burschen stehen, der bereits seit Jänner in U-Haft sitzt, weil er in Wien einen Anschlag geplant haben soll.

Bei dem Burschen, der mit dem 18-Jährigen gechattet und diesen auf dieser Basis flüchtig gekannt haben soll, handelt es sich um einen 17-jährigen mit Wurzeln im ehemaligen Jugoslawien. Gegen ihn wird wegen Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung (Paragraf 278b StGB) und einer kriminellen Organisation (Paragraf 278a StGB) ermittelt. Das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) kam ihm auf die Spur, weil er Reisepläne nach Syrien verfolgte. Der 17-Jährige wollte sich dort angeblich der Terror-Miliz "Islamischer Staat" (IS) anschließen und sich an Anschlägen auf Polizeistationen beteiligen.

Über den 17-Jährigen wurde am Ostersonntag wegen Tatbegehungs- und Tatausführungsgefahr die U-Haft verhängt. Der Bursch soll sich zu den gegen ihn gerichteten Vorwürfen geständig zeigen.

Bereits seit vergangenem Montag befindet sich ein 22 Jahre alter, ursprünglich aus Tschetschenien stammender Mann in U-Haft. Ihn konnte das Wiener Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) aus dem Verkehr ziehen. Er soll sich seit Oktober 2015 als Mitglied des IS betätigt haben, indem er über Facebook Propaganda-Videos der Terror-Miliz verbreitete. Unter anderem postete der 22-Jährige ein IS-Kampflied mit dem Titel "Das Rasseln der Säbel".

(APA)

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