Helena Rubinstein: „Die erste Selfmadewoman“

Helena Rubinstein in Schiaprelli Kleid
Helena Rubinstein in Schiaprelli KleidArchives Helena Rubinstein, Paris
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Ausstellung. Der Pionierin der Kosmetikindustrie widmet das Jüdische Museum Wien die Schau „Helena Rubinstein. Die Schönheitserfinderin.“

Wien. „Sie war in jeder Beziehung ein Role Model und sicher die erste Selfmadewoman der Geschichte.“ Als solche rückt Museumsdirektorin Danielle Spera nun Helena Rubinstein in den Mittelpunkt. Der aus Polen stammenden Jüdin, die als Pionierin der Kosmetikindustrie gilt, ist nun eine Ausstellung im Jüdischen Museum am Judenplatz gewidmet. Zu einer Zeit, als Schminke als lästerlich gegolten habe, so Spera, sei Rubinstein von der Idee überzeugt gewesen, dass Frauen dadurch Selbstbewusstsein erhalten würden. Sie begründete damals ohne Hilfe ein Weltimperium, das den Weg für viele andere Unternehmer auf dem Gebiet ebnete.

Die Schau ist anhand der verschiedenen Stationen des Lebens Rubinsteins aufgebaut, die es von ihrem Geburtsort Krakau nach Melbourne, London, Paris, New York und Tel Aviv verschlug. Rubinstein habe „Kontinente überwunden und alle Konventionen aufgebrochen“, sagte Spera. Auch Wien spielte für die Unternehmerin eine wichtige Rolle: Bevor sie nach Australien übersiedelte, lebte sie zwei Jahre in der Stadt und reiste später immer wieder hierher. Nachdem sie 1930 ihren Vertrieb in Wien aufgebaut hatte, gründete sie 1932 einen Salon an der Adresse Kohlmarkt 8.

Für die Ausstellung habe sie unter anderem in den Archiven des Kosmetikkonzerns L'Oreal, zu dem die Marke mittlerweile gehört, gestöbert, erzählte Spera. Insgesamt sind rund 300 Exponate ausgestellt, darunter liebevoll gestaltete Make-up-Verpackungen, Puderdosen und Parfumflakons aus den 1950er- und 1960er-Jahren, Ausschnitte aus Magazinen und Fotos. Rubinstein, die eine Leidenschaft für Mode und Schmuck entwickelte, ließ sich häufig in teuren Kleidern in ihren großflächigen Appartements ablichten.

Thematisiert wird auch der Antisemitismus, mit dem die Unternehmerin konfrontiert war. Doch sie habe sich zu wehren gewusst, so Spera. Nach der Machtergreifung der Nazis gelang es Rubinstein, fast ihre gesamte Familie in die USA zu bringen, und sie konnte so ihre Verwandten bis auf eine ihrer Schwestern vor der Schoah retten.

Ausstellung: „Helena Rubinstein. Die Schönheitserfinderin“, bis 6. Mai 2018 im Jüdischen Museum am Judenplatz. www.jmw.at.

(APA/Red.)

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