Unfallspitäler: Wien kündigt Widerstand an

Lorenz-Böhler-Spital
Lorenz-Böhler-Spital(c) Clemens Fabry
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Bürgermeister Michael Ludwig will alles daransetzen, um sämtliche Standorte zu erhalten.

Wien. Wiens Bürgermeister, Michael Ludwig (SPÖ), ist strikt gegen die im Raum stehenden Schließungen von Spitälern der Unfallversicherung AUVA. Er werde alles daransetzen, damit „alle Wiener Standorte erhalten bleiben“, sagte er am Montag. Sowohl das Lorenz-Böhler-Spital als auch das Meidlinger Unfallkrankenhaus hätten sich im Laufe der Jahrzehnte eine „unglaubliche Expertise“ angeeignet. „Von daher habe ich völliges Unverständnis dafür, dass es eine solche Diskussion überhaupt gibt.“

Laut einem AUVA-Papier, das am Wochenende publik wurde, sollen das Lorenz-Böhler-Spital und das Reha-Zentrum Weißer Hof in Klosterneuburg zum Zentrum Meidling fusioniert werden. In der AUVA war man um Beruhigung bemüht. Es gebe noch gar kein abgeschlossenes Konzept, bloß Überlegungen in alle Richtungen.

Hintergrund ist, dass die Regierung Einsparungen über eine halbe Milliarde Euro erwartet. Schafft die AUVA dies nicht, soll sie aufgelöst werden. Bis Ende August soll ein Sparkonzept stehen.

Sorgen in den Bundesländern

Auch in anderen Ländern sorgt man sich um die Gesundheitsversorgung – wegen der „Ausgabenbremse“, die ÖVP und FPÖ den Sozialversicherungen verordnet haben. Die Kassen in Salzburg, Tirol, Kärnten und der Steiermark kündigten an, dass Projekte gestoppt werden müssen. Keine Probleme erwarten die Vorarlberger Kasse, die Pensionsversicherung sowie die Kassen der Selbstständigen, Bauern und Beamten. (red./APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.07.2018)

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