Mord in Hietzing: Anwältin der Opfer-Familie erhebt schwere Vorwürfe

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Mord Hietzing Anwaeltin OpferFamilie(c) APA/HERBERT P. OCZERET (HERBERT P. OCZERET)
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Der mutmaßliche Täter Philipp K. soll dem Mord-Opfer einen größeren Betrag abgepresst haben. Außerdem sei er schon vor der Bluttat gegenüber der 21-Jährigen gewalttätig gewesen.

Im Hietzinger Mord-Fall erhebt die Anwältin der Opfer-Familie, Gabriele Herberstein, schwere Vorwürfe gegen den mutmaßlichen Täter. Philipp K. soll dem Mordopfer Stefanie P. (21) einen Betrag von rund 25.000 Euro abgepresst haben. Zudem soll der 22-Jährige ein Umgangsverbot unterschrieben haben, da er schon vor der Bluttat gegenüber der 21-Jährigen gewalttätig gewesen sein soll. 

Der 22-Jährige habe die junge Frau vor der Bluttat im Februar 2009 dazu verleitet, ihm Geld zu geben, das eigentlich für die Zukunft von Stefanie und ihrer Schwester vorgesehen war, so Herberstein. Für die beiden Schwestern wurden von der Großtante Sparbücher angelegt. Die jungen Frauen wussten das Losungswort des jeweils anderen. K. soll auf Stefanie Druck ausgeübt haben, ihm das Geld der Sparbücher auszuhändigen. Dabei ging es um einen Betrag von 25.000 Euro. Die Anwältin wurde von der Familie beauftragt, das Geld mittels Rückführung zurückzubekommen. Philipp K. habe ein Schuldschreiben in der Höhe von 450 Euro anerkannt und auch an die Großtante zurückbezahlt.

Vor dem Mord wurden bei Stefanie P. laut Anwältin außerdem mehrfache Übergriffe vonseiten des 22-Jährigen festgestellt. Beim Kauf eines Ballkleides habe sogar eine Verkäuferin die blauen Flecken bemerkt, die so "gravierend waren, dass man sich so in einem Ballkleid nicht zeigen konnte", erzählte Herberstein. Stefanie hatte einen Handabdruck auf ihrem Oberarm, sie sei von blauen Flecken übersät gewesen, das sei "für Dritte ersichtlich" gewesen. Der 22-Jährige hat nach den Angaben der Anwältin ein Umgangsverbot unterschrieben. "Er sollte sich von Steffi und auch ihrer Schwester fernhalten", sagte Herberstein, da die Familie befürchtete, dass er auch vor der zweiten Tochter nicht Haltmachen wird.

Bevor Stefanie den 22-Jährigen kennengelernt hatte, sei sie ein "ganz normales Mädchen" gewesen. Zwischen dem Opfer und dem mutmaßlichen Täter habe eine Art Abhängigkeit bestanden. Die junge Frau habe laut Anwältin depressive Verstimmungen gehabt und hätte auch einige Selbstmordversuche unternommen. "Die Psychopharmaka, die da im Spiel waren, kamen von ihm", sagte Herberstein. K. habe Stefanie "regelmäßig abgefüllt". 

(APA)

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