Betrug mit E-Card: 1,2 Millionen Euro Schaden

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Ein Team der Wiener Gebietskrankenkasse soll verdächtige Fälle überprüfen. In der zwei Jahre langen Pilotphase sind 325 Fälle von missbräuchlicher Verwendung aufgedeckt worden.

Nach einer zweijährigen Pilotphase nimmt in Wien ein fünfköpfiges Sonderteam der Gebietskrankenkasse (WGKK) seine Arbeit auf, das Betrugsfälle aufspüren soll. Schon die Eingangsphase war offenbar erfolgreich: 2009 und 2010 wurden laut "Kurier" insgesamt fast 1000 Verdachtsfälle unter die Lupe genommen, bei 325 wurde eine missbräuchliche Verwendung der E-Card festgestellt. Der Schaden soll rund 1,2 Mio. Euro betragen.

Nicht immer sei Betrug im Spiel, manchmal würden Betroffene auch aus Unwissenheit handeln, heißt es in dem Bericht. Doch es gibt auch vorsätzlichen Missbrauch. Etwa jeder vierte Fall betraf die Weitergabe der E-Card an nicht versicherte Personen. In anderen Fällen wechseln etwa Drogenabhängige wiederholt den Arzt, um so mehr Rezepte für ihre Tablettensucht zu sammeln.

Auch Ärzte sind laut "Kurier" ertappt worden, die zum Beispiel nicht erbrachte Leistungen in Rechnung gestellt haben. Obwohl nur 20 Prozent der Betrugsfälle auf Vertragspartner entfallen, machen diese 82 Prozent der Schadenssumme aus.

HVB gegen verschärfte Kontrollen

Die WGKK ist die erste Krankenkasse, in der das Team MEP ("Missbrauch - Entdecken - Prävention") seinen Dienst aufnimmt. Beim Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger (HVB) hält man nichts von schärferen Kontrollen im Umgang mit der E-Card. "Hier jetzt etwa ein Foto auf der Karte als Absicherung einzuführen, würde 20 Millionen Euro kosten. Das steht kostentechnisch nicht dafür", sagt Dieter Holzweber vom HVB zum "Kurier". Der Arzt könne schon jetzt im Zweifelsfall einen Ausweis verlangen.

(APA)

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