Zentrum für Abrüstung: Wien gegen die Bombe

(c) AP (Hadi Mizban)
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Nahe der UNO-City entsteht das neue "Wiener Zentrum für Abrüstung und Non-Proliferation". Das Zentrum soll ein Ort sein, wo sich Vertreter von Regierungen über Fragen der Atomabrüstung austauschen können.

Wien/Wg. Österreichs Außenpolitik versucht seit Längerem, Wien als Standort für Abrüstung, Rüstungskontrolle und Völkerrechtspflege zu vermarkten. Nun wird das Angebot erweitert: Im „Andromeda-Tower“ bei der UNO-City wird bis April das „Wiener Zentrum für Abrüstung und Non-Proliferation“ (VCDNP) eingerichtet. Es entstand auf Initiative von Außenminister Michael Spindelegger im Verein mit dem „James Martin Center for Nonproliferation Studies“, einer Abteilung des „Monterey Institute of International Studies“ in Kalifornien.

Das Zentrum soll ein Ort sein, wo sich Vertreter von Regierungen, internationalen Organisationen, NGOs, Akademiker und Journalisten über Fragen der Atomabrüstung und Nichtweiterverbreitung von Kernwaffen („Non-Proliferation“) austauschen und informieren können. Man will Tagungen abhalten und Entwicklungen in dem Feld dokumentieren. Ab Herbst soll es Kurse über Non-Proliferation und atomare Abrüstung für Studenten, Journalisten und andere Interessierte geben, sagte William Potter, Direktor des James Martin Center, am Freitag. „Das Zentrum wird ein weiterer Ziegelstein in der globalen Partnerschaft gegen die Verbreitung von Atomwaffen“, sagte die US-Diplomatin Susan Burk, Sonderbeauftragte des Weißen Hauses für Non-Proliferation.

Die Struktur des VCDNP ist noch nicht fix, es werde aber klein und flexibel sein und vorerst aus etwa zwei permanenten Mitarbeitern bestehen. In den acht Büros und einem Saal sollten sich eben vorwiegend Gäste, Vortragende und Studenten tummeln. Die Mietkosten trägt das Außenamt.

Eröffnungsakt im Außenamt

Am Freitag wurde jedenfalls schon einmal gefeiert: Zum Gründungsfestakt im Marmorsaal des Außenamts kamen viele Diplomaten (darunter auffallend viele aus arabischen Staaten) sowie Leiter in Wien ansässiger Organisationen (etwa IAEA-Chef Yukiya Amano) und – direkt von seinem China-Besuch – Außenminister Spindelegger.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.02.2011)

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