In einem Verdachtsfall wegen Korruption gegen die Wiener Baupolizei ermittelt jetzt die Staatsanwaltschaft. Die Baupolizei soll Schmiergeld verlangt und Schwarzbauten auf einem Grundstück zugelassen haben.
Wien/Awe. In einem Verdachtsfall wegen Korruption gegen die Wiener Baupolizei ermittelt nun die Staatsanwaltschaft. Wie „Die Presse“ am Mittwoch berichtete, wirft das prominente Autoren-Ehepaar Rita Monaldi und Francesco Sorti Beamten des Magistrats vor, sie im Rahmen des Baus eines Hauses am Hernalser Schafberg einerseits zur Zahlung von Schmiergeld aufgefordert zu haben, andererseits bei angrenzenden Schwarzbauten auf den Nachbargrundstücken alle Augen zugedrückt zu haben.
Bisher ermittelte die Interne Revision der Magistratsdirektion. Inzwischen stieß die hauseigene Ermittlungseinheit jedoch an die Grenzen ihrer Befugnisse. Unter anderem kann die Interne Revision nur Mitarbeiter der Stadt zu Vernehmungen laden. Externe Zeugen darf man nur informell befragen – vorausgesetzt, sie sind zur Kooperation bereit. Gerhard Cech, Leiter der Baupolizei MA37, brachte deshalb eine Sachverhaltsdarstellung bei der Staatsanwaltschaft ein. Er betont, dass der Schritt erfolgte, um zu signalisieren, dass allen Vorwürfen– egal, ob falsch oder berechtigt – nachgegangen werde.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.03.2011)