ÖVP fordert U-Bahn-Ausbau nach Niederösterreich

Geht es nach der ÖVP, geht es mit der U-Bahn auch ins Wiener Umland.
Geht es nach der ÖVP, geht es mit der U-Bahn auch ins Wiener Umland.(c) APA/HERBERT NEUBAUER (HERBERT NEUBAUER)
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Mit der U4 nach Purkersdorf und Klosterneuburg. Die ÖVP präsentierte ein Drei-Punkte-Paket für bessere Öffi-Verbindungen von Wien ins Umland.

Mit der U1 bis nach Gerasdorf, der U3 bis Schwechat und der U4 nach Purkersdorf und Klosterneuburg - für die Wiener und niederösterreichische ÖVP ist dies eine "notwendige Vision". In den kommenden 25 Jahren sei in den umliegenden Gemeinden von Wien ein Bevölkerungswachstum von 30 Prozent zu erwarten. Die Verbindungen des öffentlichen Verkehrs zwischen der Bundeshauptstadt und dem Umland seien hingegen "ungenügend", kritisierten der nicht-amtsführende Stadtrat Wolfgang Gerstl und der niederösterreichische Landtagsabgeordnete Lukas Mandl am Montag. Sie präsentierten ein Drei-Punkte-Maßnahmenpaket. Dieses beinhaltet den U-Bahn-Ausbau ins Umland, eine Intervall-Verdichtung im S-Bahn-Verkehr und günstigere Park-and-Ride-Anlagen.

Gerstl pochte insbesondere auf den U-Bahn-Ausbau über die Stadtgrenze hinaus. "In Niederösterreich ist der politische Wille da, in Wien fehlt er", meinte er in Hinblick auf die geforderten Verbesserungen im Öffi-Verkehr. Bei der U-Bahn-Verlängerung seien die Grünen zerstritten, die SPÖ habe dadurch ein leichtes Spiel. "Die SPÖ Wien hat bei den Wiener Linien eine parteipolitische Vormachtstellung", stellte Gerstl fest. Würde die U-Bahn über die Kommunengrenze - also die Stadtgrenze Wiens - hinausgeführt werden, dann sei der Betrieb der betroffenen Linie ausschreibungspflichtig.

In dem ÖVP-Maßnahmenpaket ist auch die Intervall-Verdichtung im S-Bahn-Verkehr vorgesehen. Insbesondere morgens und abends müsse ein 15-Minuten-Takt eingeführt werden. Park-and-Ride-Anlagen sollen günstiger werden. Im rot-grün regierten München würde die Tageskarte etwa 50 Cent kosten, verdeutlichte Gerstl. Er forderte außerdem eine "faire Preis- und Tarifstruktur" im Verkehrsverbund Ost-Region (VOR). 

"Es wird Zeit, dass die ÖVP endlich mit ihren unrealistischen U-Bahn-Phantastereien aufhört", meinte der Verkehrssprecher der Grünen Wien, Rüdiger Maresch. Die Fixierung auf U-Bahnverlängerungen ins Wiener Umland sei "völlig unverständlich". Auf den von der ÖVP vorgeschlagenen Strecken gebe es bereits leistungsfähige Schnellbahnen. Die Forderung nach attraktiveren Schnellbahnverbindungen sei ganz im Sinne der Grünen. "Doch nach unseren Informationen ist das Land Niederösterreich bisher nicht dazu bereit, entsprechende Vorschläge der ÖBB auch zu finanzieren", so Maresch.

Für den Ausbau des Öffi-Verkehrs brauche es "aber auch Bewegung in Niederösterreich", erklärte SPÖ-Verkehrssprecher Karlheinz Hora. Daher seine Aufforderung: Gerstl und Mandl wären gut beraten, sich zunächst an Landeshauptmann Erwin Pröll zu wenden und ihm ins Gewissen zu reden.

(APA)

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