Gasexplosion: Drei Nachbarhäuser unbewohnbar

WIEN: AUFRÄUMARBEITEN NACH GASEXPLOSION IN WIEN-DONAUSTADT
WIEN: AUFRÄUMARBEITEN NACH GASEXPLOSION IN WIEN-DONAUSTADT(c) APA/HERBERT NEUBAUER (Herbert Neubauer)
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Nach der Gasexplosion vom Silvesterabend in einem Haus in Wien-Donaustadt müssen drei Familien aus der Nachbarschaft neue Quartiere beziehen. Das explodierte Haus wurde völlig zerstört, der Bewohner dürfte Selbstmord begangen haben.

Alle drei Nachbarhäuser des am Silvesterabend explodierten Hauses in der Wulzendorfstraße in Wien-Donaustadt sind nicht mehr bewohnbar. Wie ein Sprecher von Wohnbaustadtrat Michael Ludwig berichtete, sind alle Häuser für die Mieter gesperrt. Nun obliegt es dem Eigentümer, der Genossenschaft Siedlungsunion, ob und wie die Gebäude abgetragen bzw. wieder aufgebaut werden.

Das explodierte Haus stand in der Mitte einer Zeile mit drei weiteren Reihenhäusern. Die beiden unmittelbaren Nachbargebäude wurden durch das Unglück arg in Mitleidenschaft gezogen und sind einsturzgefährdet. Das dritte Haus rechts außen könnte zwar betreten werden, ist aber durch das Fehlen der Infrastruktur - Strom, Gas und Wasser sind abgeschaltet - unbewohnbar. Unter Aufsicht konnten sich die Mieter der drei Häuser ihre Habseligkeiten holen.

Feuermauer verhinderte Schlimmeres

"Gott sei Dank, dass da nicht mehr passiert ist", sagte Andreas Krajsek, Leiter der Instandhaltung bei der Siedlungsunion. Laut Baupolizei hatten die Mieter der Häuser, die zum Zeitpunkt des Unglücks zu Hause waren, Riesenglück, weil es zwischen den Häusern eine einfache Feuermauer gegeben hat. "Dadurch ist der Kollateralschaden sehr gering geblieben", sagte Kirschner.

Die unmittelbaren Nachbarhäuser wie das explodierte Haus müssen neu errichtet werden. Nur das vierte, ganz äußere Gebäude in der Zeile aus den 1930er Jahren wird man retten können. Der Schaden ist von der Versicherung gedeckt. In den kommenden Tagen wartet man die Einschätzungen von Gutachtern und Sachverständigern ab. Alle anderen Bewohner der Wulzendorfstraße sind durch die Explosion nicht beeinträchtigt.

Suizid zu Silvester

Das Haus, das sich in einer Reihe mit drei weiteren befand, war am Silvestertag gegen 17 Uhr durch eine Explosion und einem anschließenden Brand völlig zerstört worden.

Die Polizei geht davon aus, dass der 44-jährige Bewohner durch Aufdrehen des Gashahnes Selbstmord begangen hat. Laut Anrainern äußerte der Mann einige Tage vor dem Unglück Suizidabsichten.

Neue Wohnungen für drei Familien

Insgesamt müssen drei Familien aus den betroffenen Gebäuden neue Quartiere beziehen, sagte Walter Hillerer, Leiter des Dezernats für Sofortmaßnahmen. Die dreiköpfige Familie aus dem völlig zerstörten rechten Haus - Mutter und Tochter konnten gerade noch flüchten - werden in einer Dienstwohnung des SMZ Ost untergebracht.

Die Familie aus dem linken Haus wird in eine Dienstwohnung im Wiener AKH ziehen. Die Frau, ihr Mann und ihr acht Monate altes Baby hatten einen Schutzengel. Sie waren zum Zeitpunkt der Explosion nicht zu Hause. Noch nicht gemeldet hat sich das Ehepaar aus dem weniger zerstörten Haus, es dürfte noch auf Urlaub sein.

(APA)

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