Die Funkzentrale „40 100“ wehrt sich: Taxiunternehmer zahlen keine 600 Euro Funkpauschale. Die Hälfte der Fahrer würde eine Pauschale von 160 Euro monatlich in Anspruch nehmen.
Wien/Win. Mit dem Start der dritten Funkzentrale „36 100“ ist auch der Ton in der Taxiwelt rauer geworden: „Schade, dass die neue Zentrale (...) durch längere Wartezeiten eine Verschlechterung des Services für die Fahrgäste bedeutet“, heißt es in einer Aussendung der Funkzentrale „40 100“.
Zudem sieht sich das Unternehmen, das die Fahrten für 1700 von 4500 Taxis in Wien vermittelt, falsch dargestellt. „Im Durchschnitt zahlen unsere Fahrer nur 400 Euro Gebühren im Monat“, sagt Sprecherin Amila Tufekcic. Die Hälfte der Fahrer würde eine Pauschale von 160 Euro monatlich in Anspruch nehmen, dafür werde jede vermittelte Fahrt mit zusätzlichen 1,45 Euro verrechnet. „Nur 30 Prozent aller Fahrer zahlen die große Pauschale von 600 Euro“, sagt Tufekcic.
Der neuen Taxizentrale wirft „40 100“ außerdem vor, die Taxiunternehmer mit Zweijahresverträgen an sich zu binden: „Eine absolut unübliche Dauer in der Branche.“ „Stimmt nicht“, kontert Ralph Brück von „36 100“ prompt. Man könne bei ihm Verträge für drei, zwölf oder 24 Monate abschließen. Dass eine Bindung von 24 Monaten vorausgesetzt werde, sei „absolut falsch“. Den Start seines Unternehmens sieht er als gelungen an. Trotz der noch etwas längeren Wartezeiten. Denn: „Jeden Tag rufen mehr Kunden an.“
("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.02.2012)