Beihilfe zum Mord: KZ-Wächter von Auschwitz angeklagt

Beihilfe Mord KZWaechter Auschwitz
Beihilfe Mord KZWaechter Auschwitz(c) EPA (JENS KALAENE)
  • Drucken

Der 93-Jährige soll in mehr als 10.000 Fällen Beihilfe zum Mord geleistet haben. Der Angeklagte hat sich bisher nicht zu den Vorwürfen geäußert.

Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat einen 93-jährigen ehemaligen Wachmann des Vernichtungslagers Auschwitz angeklagt. Er soll in mehr als 10.000 Fällen Beihilfe zum Mord geleistet haben. Konkret soll er durch seinen Wachdienst zwischen 1941 und 1943 den Lagerbetrieb und die Tötungen in Auschwitz unterstützt zu haben, erklärten die Strafverfolger am Donnerstag.

Bei einem Dutzend Gefangenentransporten während seiner Dienstzeit seien nicht als arbeitsfähig eingestufte Menschen in den Gaskammern getötet worden.

Keine Stellungnahme zu Vorwürfen

Die Ermittlungen ins Rollen gebracht hatte die Zentrale Stelle zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen in Ludwigsburg. Der ehemalige SS-Wachmann war in den 50er-Jahren in die USA ausgewandert. Als seine SS-Mitgliedschaft dort aufflog, wurde er Anfang der 80er-Jahre ausgewiesen und lebte seither in Baden-Württemberg.

Zu den Vorwürfen hat er sich bisher laut Staatsanwaltschaft nicht geäußert. Das Landgericht Ellwangen muss jetzt über die Eröffnung des Verfahrens entscheiden.

(APA/Reuters)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.