Mindestens 44 Menschen, darunter 20 Kinder, ertranken in der Ägäis zwischen Griechenland und der Türkei.
Beim Untergang von drei Flüchtlingsbooten in der Ägäis sind am Freitag mindestens 44 Menschen ums Leben gekommen, darunter 20 Kinder. Dutzende Flüchtlinge konnten gerettet werden, wie die griechische und türkische Küstenwache berichteten. Wie viele Menschen vermisst wurden, war zunächst unklar. Überlebende berichteten, dass Dutzende weitere Menschen auf den Booten gewesen seien.
In der Nacht auf Freitag fuhr demnach ein aus der Türkei kommendes erstes Boot auf einem Felsen zwischen den Inseln Farmakonisi und Kalolimnos auf, wie die griechische Hafenpolizei mitteilte. Knapp 50 Überlebende hätten sich an die Küste retten können. Die Küstenwache fand aber die Leichen von sechs Kindern und einer Frau.
Wenige Stunden später kenterte ein zweites Boot vor Kalolimnos. Die Hafenpolizei barg bis zum Nachmittag 34 Leichen, darunter 20 Kinder und neun Frauen. 26 Menschen überlebten das Unglück. Sie berichteten, auf dem Boot seien Dutzende Flüchtlinge gewesen. Auch ein Hubschrauber der EU-Grenzschutzagentur Frontex beteiligte sich an der Suche nach den Vermissten. "Wir befürchten, die Zahl der Opfer könnte steigen", sagte ein Offizier der Küstenwache im griechischen Fernsehen.
Ein drittes Boot kenterte unterdessen vor dem türkischen Badeort Didim, wie die Nachrichtenagentur Dogan meldete. Die Küstenwache fand dort die Leichen dreier Kinder.
Erst am Donnerstag waren mindestens zwölf Flüchtlinge ertrunken, als ihr Boot auf dem Weg von der Türkei nach Griechenland sank. 28 Menschen konnten von der türkischen Küstenwache gerettet werden.
Gefährliche winterliche Bootsfahrt
Tausende Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak versuchen seit Monaten, über die Türkei nach Europa zu gelangen. Trotz des rauen Winterwetters wagen auch jetzt noch jeden Tag unzählige Menschen die gefährliche Überfahrt zu den griechischen Ägäis-Inseln.
Nach Schätzungen der Internationalen Organisation für Migration (IOM) starben seit Jahresbeginn 139 Menschen beim Versuch, über das Meer nach Europa zu kommen - das sind jetzt schon mehr als im gesamten Jänner des vergangenen Jahres mit 82 Toten.
(Schluss) mri/ar