Iran: Zionisten und Talmud sind schuld am Drogenhandel

Der Erste Vizepräsident des Iran, Mohammad Reza Rahimi
Der Erste Vizepräsident des Iran, Mohammad Reza RahimiEPA
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Den internationalen Tag des Drogenmissbrauchs nutzte Irans Erster Vizepräsident Rahimi für antisemitische Äußerungen. UN und EU verurteilen sie scharf.

Der Erste Vizepräsident des Iran, Mohammad Reza Rahimi, beschuldigt "Zionisten", den weltweiten Drogenhandel und die Drogensucht zu fördern. Damit wollten sie die nicht-jüdischen Gemeinschaften vernichten. Rahimi sagte anlässlich des "Internationalen Tages gegen den Drogenmissbrauch" am Dienstag außerdem, das Drogenproblem in der Welt habe seine "Wurzeln in den Irrlehren im religiösen Buch der Zionisten, dem Talmud". Das berichtet die iranische Nachrichtenagentur Fars, die als Sprachrohr der mächtigen Revolutionsgarden gilt.

"Der Talmud lehrt ihnen, wie sie Nicht-Juden zerstören können und wie sie einen Embryo im Schoß einer jüdischen Mutter schützen", sagte Rahimi. Während die "Zionisten" direkt in den illegalen Drogenhandel verstrickt seien, "können Sie keinen einzigen Süchtigen unter den Zionisten finden", so der iranische Vizepräsident. Im Iran werden Juden, die den Staat Israel unterstützen als "Zionisten" bezeichnet.

"Religiöse Lehren erlauben uns das nicht"

Der Iran habe große Mittel im Kampf gegen den Drogenhandel ausgegeben und dabei dennoch 4000 Menschenleben verloren. "Wir könnten Geld nehmen und Drogentransporte durch den Iran in westliche Länder erlauben, ohne dass die Drogen in die iranische Gesellschaft einsickern würden", so Rahimi. "Aber unsere religiösen Lehren erlauben uns das nicht".

UN und EU verurteilten die Äußerungen Rahimis scharf. UN-Generalsekretär Ban Ki-moon erklärte in einem Kommunique, er bedauere zutiefst Äußerungen von Hass und religiöser Intoleranz. Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton verurteilte die "inakzeptablen antisemitischen Äußerungen" Rahimis ebenso. Sie sei über die rassistischen und antisemitischen Aussagen bestürzt.

(Ag.)

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