Erdogan vergleicht Syrien mit Srebrenica-Massaker

Erdogan vergleicht Syrien SrebrenicaMassaker
Erdogan vergleicht Syrien SrebrenicaMassaker(c) REUTERS (UMIT BEKTAS)
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Der türkische Ministerpräsident fordert ein stärkeres Eingreifen in den Syrien-Konflikt. Jene, die nur zusehen, würden mit demselben "schwarzen Fleck" gezeichnet werden, wie jene, die beim Massaker tatenlos blieben.

Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hat die Gewalt in Syrien mit dem Massaker von Srebrenica verglichen. In einer Rede vor Mitgliedern seiner Regierungspartei AKP am Jahrestag des Srebrenica-Massakers von 1995 sagte Erdogan am Mittwoch. Jene, die damals tatenlos zugeschaut hätten, seien auf lange Zeit mit einem schwarzen Flecken gezeichnet. "Derselbe Fleck" werde jenen anhaften, die heute bei der Gewalt in Syrien nur zuschauten. Im bosnischen Srebrenica waren im Juli 1995 mehr als 8000 Muslime von serbischen Truppen getötet worden.

Die Türkei fordert seit langem ein stärkeres Einschreiten der internationalen Gemeinschaft gegen die Regierung des syrischen Präsidenten Bashar al-Assad. Erdogan will kommende Woche bei einer außerplanmäßigen Reise nach Moskau mit der russischen Regierung über den Konflikt in Syrien sprechen. Vorgesehen ist laut Presseberichten ein Gespräch mit seinem Kollegen Dmitrij Medwedjew; auch ein Treffen mit Präsident Wladimir Putin ist angedacht.

Russland gehört zu den wichtigsten Partnern Assads. Dagegen unterstützt die Türkei die Opposition gegen Assad.

Debatte über Jet-Abschuss

In der Türkei ging am Mittwoch die Debatte über den Abschuss des türkischen Militärjets durch Syrien am 22. Juni weiter. Nachdem sich zu Wochenbeginn die Hinweise verdichtet hatten, dass der Jet doch nicht im internationalen Luftraum getroffen wurde, sondern im syrischen Luftraum, bekräftigte Erdogan. Der Jet sei außerhalb syrischer Gewässer angegriffen worden.

Nach Medienberichten prüfen die türkischen Streitkräfte derzeit, ob die Maschine möglicherweise von einem syrischen Schiff aus beschossen wurde.

(APA/AFP)

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