Türkische Armee: Neue Vergeltungsangriffe auf Syrien

Tuerkische Armee Neue Vergeltungsangriffe
Tuerkische Armee Neue Vergeltungsangriffe(c) REUTERS (MURAD SEZER)
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Erneut landete eine syrische Mörsergranate auf türkischem Boden. Die türkische Armee erwiderte sofort das Feuer. Erst am Freitag hatte Premier Erdogan Syrien vor einem weiterem Beschuss seines Landes gewarnt.

Nach einem Granatenangriff aus Syrien hat die türkische Armee in der Region Hatay am Samstagmorgen zurückgeschossen. Drei aus Syrien abgefeuerte Mörsergranaten detonierten in einem Feld im Grenzgebiet der Provinz Hatay, meldet die türkische Nachrichtenagentur Anadolu. Das türkische Militär habe daraufhin sofort das Feuer erwidert. Der Vorfall ereignete sich im der Nähe des Dorfes Güveççi in der Provinz Hatay. Wenige Stunden nach dem Einschlag der Granaten meldete sich das Amt des zuständigen Gouverneurs zu Wort. Es sehe in dem Vorfall keinen absichtlichen Angriff auf die Türkei, sondern einen fehlgeleiteten Angriff der syrischen Armee auf die Rebellen.

Auch am Freitag brachen kurzzeitig neue Gefechte aus: Gouverneur Mehmet Celalettin Lekesiz erklärte, dass eine in Syrien abgefeuerte Mörsergranate in einem Feld im Grenzgebiet detoniert sei. Das türkische Militär habe daraufhin sofort das Feuer erwidert. Anwohner berichten von einem heftigen Knall. Sie gingen zunächst davon aus, dass es sich um ein Erdbeben handelt. In der Nähe spielende Kinder berichteten jedoch von einem Gegenstand, "der vom Himmel fiel". Die Granate explodierte in einem Olivenhain. Das nächste Haus befand sich nur 100 Meter entfernt.

Der Hintergrund: Am Mittwoch waren im türkischen Akcakale nahe der syrischen Grenze eine Mutter und ihre vier Kinder bei einem syrischen Granatenangriff getötet worden. Wenige Stunden später beschoss die Türkei erstmals Ziele im benachbarten Bürgerkriegsland. Bei den Angriffen starben nach Informationen des Fernsehsenders Al Jazeera 34 Menschen.

Erdogan verbittet sich Provokationen

Kurz vor dem neuerlichen Granateneinschlag hatte der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan das Regime in Damaskus vor einem weiteren Beschuss seines Landes gewarnt. Wer die Abwehrfähigkeit der Türkei testen wolle, mache einen tödlichen Fehler, sagte Erdogan am Freitag in Istanbul. „Wir wollen keinen Krieg, aber wir sind nicht weit davon entfernt." Ihre jetzige Position habe die türkische Nation durch Kriege gewonnen - und auf einen solchen scheint sie sich mehr und mehr vorzubereiten.

Erst am Donnerstag hatte das türkische Parlament ein Mandat beschlossen, das eine Intervention in Syrien mit Bodentruppen möglich macht - ein Jahr lang.

Rebellen schießen Hubschrauber ab

Unterdessen sollen syrische Aufständische am Freitag in einem Vorort der Hauptstadt Damaskus einen Helikopter der Regierungstruppen abgeschossen haben. Der Hubschrauber habe Stellungen der Rebellen im östlichen Bezirk Guta angegriffen, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London mit. Guta und Umgebung gelten als eine Hochburg der oppositionellen Freien Syrischen Armee.

Bereits am 20. September hatten die Rebellen einen Militärhelikopter in der Stadt Duma, 13 Kilometer von Damaskus entfernt, abgeschossen. Seit Beginn des Aufstands gegen die syrische Regierung teilten die Rebellen wiederholt mit, Helikopter oder Flugzeuge der Armee zum Absturz gebracht zu haben.

(APA/dpa)

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