Syrische Aufständische versuchen offenbar, die Kurdenmiliz an der Grenze zur Türkei zurückzudrängen. Unterdessen bombardieren Truppen von Diktator Assad mehrere Viertel der Hauptstadt Damaskus.
Im Grenzgebiet Syriens zur Türkei wachsen die Spannungen zwischen Rebellen und bewaffneten Kurden. In der syrischen Grenzstadt Ras al-Ain sei es am Montag zu Schießereien zwischen Rebellengruppen und Einheiten der syrischen Kurdenmiliz PYD gekommen, berichteten türkische Medien von der Grenze. Die Rebellenkämpfer versuchten offenbar, die Kurdenmiliz zurückzudrängen.
Die PYD wird von der in der Türkei verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK unterstützt. Sie kontrolliert Gebiete in Nordost-Syrien. Syrische Menschenrechtsbeobachter in London bestätigten unterdessen Kämpfe zwischen den beiden Gruppen.
Assad-Truppen bombardierten Damaskus
Unterdessen haben syrische Regierungstruppen am Montag laut Oppositionellen mehrere Stadtteile der Hauptstadt Damaskus unter Beschuss genommen. Die Soldaten richteten mit Raketenwerfern großflächige und ungezielte Zerstörungen an, sagte ein Vertreter der Organisation Syrisches Medienzentrum.
Am Sonntag waren mit Kampfflugzeugen Positionen der Rebellen angegriffen worden. Oppositionellen zufolge wollen die Streitkräfte verhindern, dass die Rebellen aus dem Süden der Stadt in das Zentrum vorrücken. Die Raketen und Bomben seien in den Stadtteilen Hadschar al-Aswad, Al-Tadamun und Al-Kadam eingeschlagen. Die meisten Bewohner sind aus den Gebieten bereits geflüchtet. Berichte über Opfer lagen zunächst nicht vor.
Die Truppen von Staatschef Bashar al-Assad kämpfen seit dem vergangenen Jahr gegen die Rebellen. Der Konflikt, der sich immer mehr zu einem Bürgerkrieg zwischen der sunnitischen Mehrheit und Assads alawitischer Minderheit ausweitet, hat schon Tausenden Menschen das Leben gekostet. Die Rebellen konnten nach mehreren Monaten mit nur wenig Erfolgen zuletzt verschiedene Militärstützpunkte einnehmen, etwa eine Kaserne von Spezialeinheiten in der Nähe von Aleppo und einen kleinen Militärflughafen.
(APA/dpa)