Polen: Nationalist plante Anschlag auf Parlament

Terroranschlag in Polen verhindert
Terroranschlag in Polen verhindertReuters
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Ein Mitarbeiter einer Krakauer Universität wurde festgenommen. Er soll einen Angriff auf höchste Staatsorgane geplant haben.

In Polen haben die Behörden einen Terroranschlag auf die höchsten Staatsorgane verhindert. Ein Verdächtiger wurde festgenommen. Der 45-jährige Brunon K. habe "nationalistische und antisemitische Motive" gehabt, erklärte Staatsanwalt Mariusz Krason von der Berufungsstaatsanwaltschaft in Krakau, die die Ermittlungen wegen des verhinderten Anschlags führt.

Ziel des Attentats sollte laut Krason das Gebäude des polnischen Unterhauses (Sejm) sein. Für den besten Zeitpunkt für die Tat hielt der Verdächtige demnach die Parlamentsdebatte zum Staatsbudget, an der sich immer der Staatspräsident, der Ministerpräsident und die Minister beteiligen, die er nach eigenen Angaben als "fremd" betrachtet.

1100 Stück Munition sichergestellt

Auf Auftrag der Staatsanwaltschaft führte der polnische Inlandsgeheimdienst landesweite Durchsuchungen durch, bei denen Sprengstoff, Zünder, mehr als zehn Stück Waffen und 1100 Stück verschiedener Munition sichergestellt wurden. Unter den beschlagnahmten Sachen befanden sich auch schusssichere Westen und Sturmhauben.

Bei dem Verdächtigen handelt es sich um einen promovierten Mitarbeiter der Agraruniversität in Krakau. Laut Staatsanwaltschaft versuchte er, eine bewaffnete Gruppe zu organisieren, die Sprengladungen anbringen sollte. Es gelang ihm demnach, vier Personen anzuwerben. Bei den Vorbereitungen zu dem Attentat habe Brunon K. die direkte Umgebung des Parlamentsgebäudes genau ausgekundschaftet. Bei dem geplanten Bombenanschlag wollte er demnach vier Tonnen Sprengstoff in einem Wagen zur Detonation bringen. Zuvor habe der Verdächtige bereits eine Probeexplosion durchgeführt, so die Staatsanwaltschaft.

Brunon K. droht eine Strafe von fünf Jahren Haft. Er habe die Vorwürfe zunächst abgestritten, dann aber ausgesagt, hieß es.

(APA/Reuters)

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