Saudis schicken bereits kroatische Waffen.
Washington/Go. Amerikas Regierung plant laut der „Washington Post“, den syrischen Rebellen mit gepanzerten Fahrzeugen, schusssicheren Westen und Militärausbildern zu helfen. Diese Meldung kommt einen Tag nach der Enthüllung der „New York Times“, wonach Saudiarabien die Rebellen seit Dezember mit tausenden Waffen aus Kroatien aufrüstet.
Am Dienstag hatte Außenminister John Kerry in Berlin bei einer Diskussion mit deutschen Jugendlichen gesagt, dass man in Syrien „zumindest irgendeine Art von Unterstützung für jene leisten muss“, die für ihre vom Assad-Regime verwehrten Rechte kämpfen.
Schon im vergangenen Jahr wären das Pentagon und das Außenministerium bereit gewesen, Syriens Opposition aufzurüsten. Kerrys Vorgängerin Hillary Clinton sowie der damalige Verteidigungsminister Leon Panetta und der mittlerweile zurückgetretene CIA-Chef David Petraeus machten sich dafür stark. Präsident Barack Obama legte aber sein Veto ein, weil er im Wahlkampf versprochen hatte, Amerikas Engagement in Übersee zurückzufahren und zudem Sorge davor hat, dass amerikanische Waffen in die Hände islamischer Extremisten fallen könnten.
Material aus Jugoslawien-Kriegen
Die saudischen Waffenlieferungen an Assads Feinde wiederum seien in mehreren Flügen aus Kroatien nach Syrien transportiert worden. Es handle sich um undokumentierte Restbestände aus den jugoslawischen Kriegen der 1990er-Jahre, etwa die Panzerfaust des Typs „M79 Osa“, tausende Schützen- und hunderte Maschinengewehre sowie große Mengen von Munition.
Die Regierung in Zagreb dementierte das zwar, doch die „Times“ verweist auf Angaben, wonach ein hoher kroatischer Regierungsbeamter im Sommer 2012 Washington mit einem entsprechenden Angebot besucht habe.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.02.2013)