Die Aufständischen wollen die 21 philippinischen Soldaten erst freilassen, wenn sich die Truppen von Diktator Assad aus der Region zurückgezogen haben.
Bewaffnete Anhänger der Oppositionsbewegung in Syrien haben am Mittwoch etwa 21 UN-Blauhelme auf den Golan-Höhen in ihre Gewalt gebracht. Die gefangenen Soldaten gehören dem philippinischen Kontingent der UN-Friedenstruppe UNDOF an.
Zu der Geiselnahme bekannte sich die aufständische Jarmuk-Märtyrer-Brigade. In einer Videobotschaft erklärte ein als Abu Kaid al-Faleh identifizierter Mann, dass die Soldaten erst freigelassen würden, wenn sich die Streitkräfte von Machthaber Bashar al-Assad vollständig aus der Region zurückgezogen hätten. Er warf den UN-Beobachtern vor, mit Assad sowie den "Zionisten" in Israel gemeinsame Sache zu machen.
Die Entführten würden "so lange unter unserem Schutz stehen, bis wir ihren Transport in ein sicheres Gebiet organisieren können", hieß es. Die Vereinten Nationen sollten ihrerseits ein "Sicherheitskomitee" bilden, um die UNO-Soldaten in Empfang zu nehmen, da das Gebiet im Südwesten der Provinz Daraa von den Regierungstruppen bombardiert werde.
Laut der oppositionellen Beobachtungsstelle für Menschenrechte werden die Blauhelme im Dorf Jamla gehalten, das etwa 1,5 Kilometer von der Waffenstillstandslinie zu den von Israel besetzten Golanhöhen entfernt liegt.
"Geiseln sind wohlauf"
Das philippinische Militär erklärte am Donnerstag, die Geiseln seien wohlauf. Die Rebellen würden sie "als Gäste behandeln, nicht als Feinde". Es bestehe die Hoffnung, dass die Soldaten "bald" freikämen.
Der Sicherheitsrat verurteilte die Geiselnahme in einer Erklärung "auf das Schärfste" und verlangte die "sofortige und bedingungslose" Freilassung der Soldaten. Hinter der Aktion stünden "bewaffnete Elemente der syrischen Opposition", hieß es in einer Stellungnahme. Die UN-Beobachtermission habe ein Team losgeschickt, um die Situation zu bewerten und eine Lösung zu finden.
Beobachtermission
Die Beobachtermission UNDOF ist seit 1974 auf den Golan-Höhen im Einsatz. Israel hatte den strategisch wichtigen Landstrich im Sechs-Tage-Krieg von 1967 besetzt, 1973 scheiterte Syrien im Jom-Kippur-Krieg mit der Rückeroberung. 1981 annektierte Israel die Golan-Höhen, der UN-Sicherheitsrat bezeichnete den Schritt aber als ungültig. Die derzeit etwa 1100 UN-Beobachter kontrollieren den Waffenstillstand zwischen Israel und Syrien und überwachen eine Pufferzone zwischen den besetzten Gebieten und dem syrischen Staatsgebiet. 371 österreichische Soldaten nehmen an der Mission teil.
(APA/dpa/AFP)