Die Proteste richten sich gegen die Justizbehörden, ihnen wird vorgeworfen, politisch zu urteilen.
Tausende Menschen, darunter mehrere Parlamentarier aus dem Mitte-rechts-Lager, haben am Samstag in Rom an einer Solidaritätsdemonstration für Ex-Premier Silvio Berlusconi teilgenommen. Die Anhänger des Mitte-rechts-Blocks, die mit Bussen und Zügen aus mehreren Regionen Italiens angereist sind, warfen den Mailänder Justizbehörden vor, Berlusconi aus politischen Gründen zu verfolgen. An der Demonstration war auch Berlusconi selbst anwesend.
"Hände weg von Silvio!" und "Die Mailänder Staatsanwaltschaft tötet die Wahrheit und die Gerechtigkeit", war auf einigen Transparenten zu lesen. An der Demonstration beteiligten sich unter anderem der zum Berlusconi-Lager gehörende römische Bürgermeister Gianni Alemanno, sowie die Duce-Enkelin Alessandra Mussolini.
Berlusconi hatte in den letzten Tagen immer wieder darüber geklagt, dass die Justiz als "politische Kampfwaffe" gegen ihn eingesetzt werde. Die Staatsanwaltschaft Neapel hatte im Februar gegen ihn Ermittlungen wegen Bestechung des Parlamentariers Sergio De Gregorio aufgenommen. De Gregorio bestätigte, dass er von Berlusconi zwei Millionen Euro in bar erhalten habe, damit er in das damals oppositionelle Berlusconi-Lager wechsle. Wegen dieses Vorwurfs könnte ein Prozess gegen Berlusconi beginnen. Gegen Berlusconi laufen in Mailand zurzeit zwei Prozesse, die in die Endphase getreten sind. Mit Urteilen wird im April gerechnet.
Mailänder Richter haben am Samstag eine Verschiebung der nächsten Runde im sogenannten Mediaset-Prozess beschlossen, in dem Berlusconi wegen Steuerbetrugs angeklagt ist. Das Verfahren soll am 20. April weitergehen. Der Grund: Berlusconi ist am (heutigen) Samstag mit Gesprächen zur Regierungsbildung beschäftigt.
(APA)