Zypern: Skandal bei russischem Kalaschnikow-Hersteller

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Ein Ex-Direktor soll Wertpapiere bewusst unter Wert transferiert haben. Auch gegen früheren Vize-Landwirtschaftsminister werden Korruptionsvorwürfe erhoben.

Skandal beim Hersteller des weltberühmten russischen Sturmgewehrs Kalaschnikow: Der Ex-Direktor der Firma Ischmasch ist unter Verdacht illegaler Zypern-Geschäfte festgenommen worden. Der frühere Generaldirektor Wladimir Grodezki habe nach ersten Ermittlungen Wertpapiere bewusst deutlich unter Wert an eine Gesellschaft auf der Mittelmeerinsel transferiert, teilte das Innenministerium in Moskau am Mittwoch der Agentur Interfax zufolge mit. Auch ein ehemaliger Vize-Landwirtschaftsminister muss sich gegen Korruptionsvorwürfe verteidigen.

Es gebe Hinweise, dass der Mann für Aktien im Schätzwert von 1,79 Millionen Euro nur 1.735 Euro in Rechnung gestellt und die Differenz unterschlagen haben könnte. Die veruntreute Summe belaufe sich auf 72 Millionen Rubel (1,8 Millionen Euro). Ischmasch war zuletzt in eine finanzielle Schieflage geraten.

Ehemaliger Vizeminister im Blickpunkt

Dem ehemaligen Vize-Minister für Landwirtschaft, Alexej Bajanow, werde vorgeworfen, öffentliche Gelder an Agrarunternehmen gegeben zu haben, damit diese sich Geräte kaufen könnten, erklärte das Ministerium. Die Firmen seien von einer "kriminellen Gruppe" kontrolliert worden, mit fiktiven Dokumenten sei die Auszahlung der Gelder gerechtfertigt worden. Auch zwei Komplizen Bajanows seien festgenommen worden.

Ex-Agrarministerin Elena Skrynnik fungiert laut Interfax als Zeugin. Sie war im betreffenden Zeitraum 2009 bis 2012 Chefin der staatlichen Firma Rosagroleasing, die in die Veruntreuung verwickelt gewesen sein soll. Im November war im russischen Fernsehen eine Dokumentation über die angebliche Verwicklung der Ex-Ministerin in die Veruntreuung von umgerechnet mehr als einer Milliarde Euro ausgestrahlt worden. Im Februar wurde sie von Ermittlern verhört.

In den vergangenen Jahren wurden immer mehr Korruptionsskandale in Russland bekannt. Zuletzt hatte ein solcher Fall im November zur Entlassung von Verteidigungsminister Anatoli Serdjukow geführt.

(APA/dpa/AFP)

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