Korea-Krise: Seoul kauft US-Kampfhubschrauber

Suedkorea kauft USKampfhubschrauber fuer
Suedkorea kauft USKampfhubschrauber fuer(c) REUTERS (KIM HONG-JI)
  • Drucken

Südkorea will sich mit Boeing-Kampfhubschraubern im Wert von 1,6 Milliarden Dollar ausrüsten. Es soll sich um 36 Maschinen handeln. Auch 60 Kampfflugzeuge sollen abgeschafft werden.

Südkorea rüstet sich gegen einen möglichen Krieg mit Nordkorea: Im Wert von 1,6 Milliarden Dollar (1,22 Milliarden Euro) will Seoul Boeing-Kampfhubschrauber von den USA kaufen. Das kündigte das Land am Mittwoch an, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtete.

Der Auftrag dafür an das US-Unternehmen war vor dem jüngsten Anstieg der Spannungen zwischen den beiden Nachbarn auf der Halbinsel ausgeschrieben worden, hieß es. Demnach soll sich Boeing mit seinem AH-64E "Apache Guardian" gegen Angebote von Rivalen wie Bell Helicopter und Turkish Aerospace Industries durchgesetzt haben.

Wie viele Hubschrauber gekauft werden, gab ein Vertreter der zuständigen Behörde nicht bekannt. Reuters will jedoch erfahren haben, dass es sich um 36 Maschinen handeln soll.

Kauf von 60 Kampfflugzeugen geplant

Neben der Anschaffung der Hubschrauber plant Seoul auch den Kauf von 60 Kampfflugzeugen - ebenfalls noch in diesem Jahr. Im Rennen sind neben der F-35 von Lockheed Martin und der F-15 von Boeing auch der Eurofighter des Konsortiums aus EADS , Finmeccanica und BAE Systems.

Hintergrund ist der stetig wachsende Konflikt zwischen Pjöngjang und Seoul: Nach dem dritten nordkoreanischen Atomtest im Februar weitete die UNO ihre Sanktionen gegen Pjöngjang aus. Parallel dazu fanden südkoreanisch-amerikanische Militärübungen statt, was Nordkorea als Provokation einstufte und mit der Aufkündigung des Waffenstillstandsvertrag von 1953 quittierte. Auch drohte es den USA einen präventiven Atomschlag an und rief im Verhältnis zu Südkorea den "Kriegszustand"aus.

(APA/Reuters)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

FILE NORTH KOREA CHINA DIPLOMACY
Außenpolitik

Nordkorea: "Mein Kampf" als Pflichtlektüre?

Diktator Kim Jong-un soll seiner Führung Adolf Hitlers Buch zur Lektüre ans Herz gelegt haben, um daraus zu lernen. Pjöngjang dementiert die Berichte südkoreanischer Medien allerdings vehement.
Nordkoreas Diktator Kim Jong-un
Außenpolitik

Südkorea fordert von Nordkorea Taten statt Worte

Nach dem Friedensangebot des Regimes in Pjöngjang an die USA pocht Südkorea auf konkrete Ergebnisse bei der atomaren Abrüstung. Vor drei Monaten hatte Nordkorea noch mit Raketenangriffen gedroht.
Archivbild: Nordkoreas Staatschef  Kim Jong-un
Außenpolitik

Nordkorea will "Entspannungsgespräche" mit den USA

Nordkorea will in den Gesprächen unter anderem das eigene Atomprogramm thematisieren. Ein Reaktion aus den USA gibt es noch nicht.
The Statue of Brothers is seen at the War Memorial of Korea in Seoul
Außenpolitik

Nordkorea weist Südkorea Schuld für geplatztes Treffen zu

Das Regime in Pjöngjang lehnte Gespräche ab, weil die südkoreanische Delegation angeblich nicht hochrangig genug besetzt gewesen sei. Der Vize-Vereinigungsminister war nicht ausreichend.
Nordkorea liess Gespraeche platzen
Außenpolitik

Nordkorea ließ Gespräche platzen

Ein Treffen auf Regierungsebene in Seoul sollte Entspannung zwischen Nord- und Südkorea signalisieren. Ein formeller Streit hat dies aber vorerst verhindert.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.