Raketen aus Sinai auf Israels Badeort Eilat

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Israel(c) EPA (JIM HOLLANDER)
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Es gab weder Verletzte noch Schäden. Eine islamistische Gruppe bekannte sich zu dem Anschlag.

Jerusalem/Apa/Reuters/Dpa. Zwei Raketen sind am Mittwoch auf einem Feld in der Nähe des israelischen Badeorts Eilat eingeschlagen. Es habe keine Verletzten oder Schäden gegeben, erklärte der Bürgermeister der Stadt, Meir Jizhak Halevi. Die Geschosse wurden nach israelischen Angaben von der ägyptischen Halbinsel Sinai abgefeuert – auch ägyptische Sicherheitskräfte bestätigten dies.

Eine islamistische Gruppe hat in der Zwischenzeit die Verantwortung für den Angriff übernommen. Die „Magles Shura al-Mujaheddin“ erklärte, sie habe Eilat mit zwei Grad-Raketen beschossen. Der Raketenbeschuss sei die Vergeltung für einen Übergriff israelischer Soldaten auf Palästinenser, die wegen des Todes eines inhaftierten Landsmannes demonstriert haben. Die islamistische Gruppe zeichnet sich durch al-Qaida-Nähe aus und soll sowohl Ägypter als auch Palästinenser rekrutieren.

„Iron Dome“ nicht einsatzbereit

Laut israelischen Medienberichten war in der Stadt an der Südspitze Israels, die den einzigen Zugang des Landes zum Roten Meer bildet, kürzlich eine Raketenabwehrbatterie des Systems „Eiserne Kuppel“ (Iron Dome) stationiert worden. Nach Militärangaben kam es aber am Mittwoch „aufgrund operativer Umstände“ nicht zum Einsatz. Die Geschosse seien wegen „operativer Umstände“ nicht abgefangen worden, hieß es in militärischen Kreisen. Eine offizielle Bestätigung gab es dafür zunächst nicht.

Polizeisprecher Micky Rosenfeld ergänzte, als Vorsichtsmaßnahme sei der Flughafen von Eilat geschlossen worden. Kampfmittelräumer seien zu den Einschlagsorten unterwegs, um sie zu inspizieren.

Eilat war bereits mehrfach Ziel von Angriffen. Im April und im August vergangenen Jahres ist der Badeort am Roten Meer an der Grenze zu Ägypten mit Raketen beschossen worden, auch damals ist niemand zu Schaden gekommen. Zu dem Beschuss bekannte sich die islamistische Gruppierung „Ansar Jerusalem“ (Die Anhänger Jerusalems). 2011 wurden bei einer Anschlagsserie auf mehrere Fahrzeuge nahe Eilat acht Israelis getötet.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.04.2013)

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