Israel/USA: 'Militärische Zusammenarbeit stärker denn je'

Heikle Themen Hagels IsraelBesuch
Heikle Themen Hagels IsraelBesuch(c) EPA (ABIR SULTAN)
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Im Zentrum der Gespräche von US-Verteidigungsminister Hagel in Israel stehen der Syrien-Krieg und der Atomstreit mit Teheran.

US-Verteidigungsminister Chuck Hagel hat bei seinem ersten Israel-Besuch ein klares Warnsignal an Teheran gesandt. Man werde es dem Iran nicht erlauben, Atomwaffen zu entwickeln, betonte Hagel am Montag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem israelischen Amtskollegen Moshe Yaalon in Tel Aviv. Die militärische Zusammenarbeit der USA mit Israel sei "stärker denn je", sagte Hagel zudem. Er bestätigte auch Berichte über ein großes Rüstungsgeschäft mit Israel.

Die USA werden Israel nach Angaben Hagels mit einer ganzen Reihe hochmoderner Waffen ausrüsten, darunter Raketen für Kampfjets, verbesserte Radarsysteme und Truppentransporter des Typs V-22 Osprey. Es ist das erste Mal, dass die USA diese Maschine - halb Flugzeug, halb Hubschrauber - exportieren.

Die neuen Waffensysteme wären für Israel bei einem möglichen Angriff auf iranische Atomanlagen von großer Bedeutung. Hagel sagte, die neuen Waffen garantierten Israels militärische Überlegenheit auf lange Sicht.

Yaalon betonte am Montag, Israel ziehe eine diplomatische Lösung des Atomstreits mit Teheran weiterhin vor. "Aber ohne eine militärische Bedrohung besteht keine Chance, dass der Iran die Entwicklung einer Atombombe stoppt", sagte der israelische Verteidigungsminister. Hagel sagte, die militärische Option sei weiterhin auf dem Tisch, aber als letzte Option.

Chemiewaffen "verändern die Spielregeln"

Zu dem Syrien-Krieg sagte der US-Verteidigungsminister, der Einsatz von Chemiewaffen würde "die Spielregeln verändern". Yaalon erklärte, Israel werde im nördlichen Nachbarland eingreifen, sollten Chemiewaffen in die falschen Hände geraten. Der Transfer von Chemiewaffen an die libanesische Hisbollah-Miliz oder andere Extremistengruppen sei für Israel eine "klare rote Linie".

Hagel wollte am Montag noch den israelischen Staatspräsidenten Shimon Peres treffen. Auch ein Gespräch mit dem Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu steht auf seinem Programm, bevor er nach Jordanien, Saudi-Arabien, Ägypten und in die Vereinigten Arabischen Emirate reist. Die USA wollen auch Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate gegen eine mögliche iranische Bedrohung aufrüsten. Der Gesamtwert des US-Rüstungsmaterials liegt nach Angaben aus dem US-Verteidigungsministerium bei etwa zehn Milliarden Dollar (7,7 Milliarden Euro).

(APA/dpa)

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