Syriens Ministerpräsident Wael al-Halki überstand den Anschlag auf seinen Konvoi unbeschadet. Die Informationen über mögliche Opfer gehen auseinander.
Der syrische Ministerpräsident Wael al-Halki hat am Montag einen Bombenanschlag im Zentrum von Damaskus überlebt. "Doktor Wael al-Halki ist wohlauf und wurde nicht im Geringsten verletzt", berichtete das staatliche Fernsehen. Zuvor war neben seinem Konvoi eine Autobombe explodiert.
Ein Anrainer sagte der Deutschen Presse-Agentur, er habe einen lauten Knall auf der Straße unterhalb des Französischen Gartens gehört. Kurz darauf seien Krankenwagen und Feuerwehr eingetroffen. Halki wurde von regierungsnahen Medien mit dem Satz zitiert: "Diese Explosion ist ein Beweis für den moralischen Bankrott der Terrorgruppen und derjenigen, die sie unterstützen."
Während über den Zustand des Ministerpräsidenten in den Medien Einigkeit besteht, gingen die Informationen über mögliche Opfer des Anschlages am Montag zunächst auseinander: Bei der Explosion im Viertel Mezze soll einer von al-Halkis Leibwächterni ums Leben gekommen sein, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte dem Sender "Al-Manar". Oppositionellen zufolge wurde zudem der Fahrer verletzt. Die Nachrichtenagentur Reuters meldete jedoch, dass es hierfür noch keine Bestätigung gebe.
"Al Jazeera" berichtete unterdessen von sechs Toten und rund 20 Verletzten. Ein Redakteur des Senders sprach von einem "sehr starken Schlag gegen die syrische Regierung". Das Staatsfernsehen kritisierte die "terroristische Explosion", die Opfer gefordert habe. Wie viele, wurde nicht angegeben.
Die Angaben aus Syrien können kaum überprüft werden, da der Zugang für Journalisten beschränkt ist.
Video zeigt schwarze Rauchwolken
Die Aufständischen stellten Montagvormittag Video-Aufnahmen ins Internet, die schwarze Rauchwolken über dem Anschlagsort zeigen sollten.
Der Aufstand gegen den syrischen Präsidenten Bashar al-Assad hält seit mehr als zwei Jahren an und hat sich zu einem Bürgerkrieg ausgeweitet. Die Regierung bezeichnet die Rebellen als "Terroristen". Nach Schätzungen der Vereinten Nationen sind bereits mehr als 70.000 Menschen bei den Kämpfen ums Leben gekommen.
Zur Person
Wael al-Halki studierte Medizin, Gynäkologie und Geburtshilfe an der Universität Damaskus. Im August 2012 übernahm er das Amt des Regierungschefs, nachdem der vorherige Ministerpräsident Riad Hijab zur Opposition übergelaufen war. Zuvor war er als Gesundheitsminister tätig gewesen.
(APA/Red.)