Das Assad-Regime soll von Russland modernere Anti-Schiff-Raketen erhalten, als bisher bekannt. Sie sollen über ein hochentwickeltes Radarsystem verfügen.
Russland liefert an Syrien angeblich modernere Waffen, als bisher angenommen. So soll das Regime von Diktator Bashar al-Assad in den vergangenen Monaten von Moskau hoch entwickelte Anti-Schiff-Raketen vom Typ "Jachont" erhalten haben. Das berichtete die "New York Times" unter Berufung auf US-Beamte am Freitag.
Zwar ist bekannt, dass Russland schon öfters "Jachont"-Raketen nach Syrien verschifft hat, die nun exportierten Modelle sollen jedoch über sehr moderne Radarsysteme verfügen, die ihre Effektivität deutlich steigern. Laut namentlich nicht genannten US-Experten verfügt die syrische Marine damit über eine Waffe, die jeden Versuch eine Seeblockade oder Flugverbotszone zu errichten, zunichtemachen könnte.
"Sie versetzt das Regime in die Lage, ausländische Kräfte abzuschrecken, die die Opposition über das Meer beliefern wollen", sagte Nick Brown, Chefredakteur der "Jane's International Defense Review", dem Blatt. "Sie ist ein echter Schiff-Killer."
Israel versuchte zu intervenieren
Der "Jachont"-Deal soll bereits 2007 vereinbart worden sein. 2011 kamen die ersten von 72 Raketenbatterien in Syrien an. Jede Batterie besteht aus Raketen, drei Raketenwerfern und einem Kommandofahrzeug, heißt es in dem Bericht. Die Raketen sind rund neun Meter lang und haben eine Reichweite von bis zu 300 Kilometern. Weiters verfügt jedes Geschoss über einen eigenen Radar, mit dem die Verteidigungssysteme der feindlichen Schiffe deaktiviert werden können. Dieses System soll bei den nun gelieferten Raketen verbessert worden sein.
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Noch vor dem Ausbruch des Aufstandes gegen Assad, soll Israel im Jahr 2010 versucht haben, die Lieferungen zu verhindern. Außenminister Avigdor Liebermann warnte vor einer "erschwerten Situation" durch das russische Verhalten. Dieses "trage nicht zu Stabilisierung und der Schaffung eines Friedens" bei.
Moskau verstärkt Flotte im Mittelmeer
Am Freitag wurde außerdem bekannt, dass Russland wegen der anhaltenden Syrien-Krise seine Flotte im östlichen Mittelmeer verstärkt. Laut einem Bericht des zypriotischen Fernsehens liefen im zypriotischen Hafen von Limassol drei russische Kriegsschiffe ein: ein Zerstörer, ein Tanker und ein Begleitschiff. Ein Offizier der dortigen Küstenwache sagte der Agentur dpa, es handle sich um die "Admiral Pantelejew" sowie die "Petschenga" und die "Fotij Krylow".
Die "Admiral Pantelejew" ist ein für die U-Boot-Jagd konzipierter Zerstörer, der auch zwei Hubschrauber trägt. Die Schiffe gehören zur russischen Pazifikflotte und waren Anfang der Woche durch den Suez-Kanal gekommen. Wie lange sie in Limassol bleiben werden, war unklar. Zwei weitere russische Kriegsschiffe der Pazifikflotte bewegten sich nach Informationen aus zypriotischen Militärquellen zwischen Zypern und dem syrischen Hafen Tartus. Dort unterhält Russland einen Marinestützpunkt.
(Red./APA/dpa)