Rund 70 Tote bei Anschlägen auf Sunniten im Irak

Rund 70 Tote bei Anschlägen auf Sunniten im Irak
Rund 70 Tote bei Anschlägen auf Sunniten im Irak(c) EPA
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Eine Moschee, ein Begräbnis und ein Cafe waren die Ziele der Attentäter. Etliche Menschen wurden verletzt.

Bei einer Anschlagsserie auf sunnitische Ziele sind im Irak am Freitag rund 70 Menschen getötet worden. Beim schwersten Anschlag in Baakuba nördlich von Bagdad starben laut Medizinern allein 41 Menschen, als zwei Bomben vor einer Moschee explodierten.

Bei einem Bombenanschlag auf eine sunnitische Begräbniszeremonie in Madain südlich der Hauptstadt wurden nach Behördenangaben acht Menschen getötet und mindestens 25 weitere verletzt. Am Abend detonierten zwei an einer Straße im sunnitisch dominierten Teil von Westbagdad versteckte Sprengfallen sowie zwei Bomben in Südbagdad, dabei wurden 16 Menschen getötet. Ein weiterer Anschlag wurde auf ein Café in der ebenfalls sunnitischen Stadt Falluja gemeldet, dabei gab es zwei Todesopfer. Im Nordirak fielen mindestens drei Menschen der Gewalt zum Opfer.

Regelrechte Anschlagsserie

In den beiden Tagen zuvor waren bei Anschlägen auf schiitische Ziele unter anderem in Kirkuk und Bagdad mehr als 40 Menschen getötet worden. Die Gewalt im Irak nimmt seit Beginn der Proteste der sunnitischen Opposition gegen die schiitisch dominierte Regierung von Ministerpräsident Nuri al-Maliki im Jänner zu. Die Opposition wirft dem Regierungschef autoritäre Methoden und die Benachteiligung der sunnitischen Minderheit vor.

Der vorherige bewaffnete Konflikt unter den Religionsgemeinschaften dauerte von 2006 bis 2008, zehntausende Menschen fielen der Gewalt zum Opfer. Im April gab es nach einer Zählung der Nachrichtenagentur 460 Todesopfer, im Mai liegt die Opferzahl nach den Anschlägen vom Freitag schon bei 255.

(APA/AFP)

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