Der Präsident lehnt "Dialog mit Terroristen" ab. Die Opposition sei für die amerikanisch-russischen Vermittlungsversuche zu zersplittert. Auch die Rebellen sind skeptisch.
Syriens Präsident Bashar al-Assad räumt der Initiative der USA und Russlands zur Lösung des Bürgerkriegs in seinem Land keine Chance ein. Zugleich lehnte er in einem am Samstag veröffentlichten Interview der argentinischen Zeitung "Clarin". Verhandlungen mit den Aufständischen ab. "Kein Dialog mit Terroristen", sagte Assad. Friedensgespräche machten ohnehin keinen Sinn, da die Opposition zu zersplittert sei, als dass sich ein Abkommen aushandeln ließe. Forderungen seiner Widersacher nach einem Rücktritt erteilte der syrische Machthaber erneut eine Absage.
Assad sagte, er bezweifle, dass sich der seit mehr als zwei Jahren anhaltende Konflikt durch die Bemühungen der Regierungen in Washington und Moskau, die eine internationale Konferenz zur Vermittlung vorgeschlagen haben, beilegen lasse. "Sie denken, dass eine politische Konferenz die Terroristen im Land aufhalten wird. Das ist unrealistisch", sagte Assad in dem in Syrien geführten Interview. "Es herrscht Verwirrung in der Welt zwischen einer politischen Lösung und Terrorismus."
"Rücktritt wäre Flucht"
Sein Amt niederzulegen, so wie von der Opposition gefordert, lehnt Assad ab. "Rücktritt wäre Flucht", sagte der syrische Präsident in dem Interview. Er weist auch den Vorwurf zurück, dass er Chemiewaffen gegen seine Widersacher eingesetzt habe. "Ihr Einsatz würde den Tod von Tausenden oder Zehntausenden binnen wenigen Minuten zur Folge haben. Wer könnte so etwas verheimlichen?" Die Anschuldigungen sollten wahrscheinlich als "Auftakt" für ein internationales militärisches Eingreifen in den Konflikt dienen, sagte Assad.
Syriens Rebellen auch skeptisch
Auch die Aufständischen, die von der syrischen Führung in der Regel als Terroristen bezeichnet werden, sind skeptisch, was die Initiative angeht. Diese steht zunehmend unter einem schlechten Stern. So wird sie überschattet von einem Streit über russische Waffenlieferungen an die Führung in Damaskus. Frankreich wandte sich zudem gegen die Forderung Russlands, Assads Verbündeten Iran zu der geplanten Syrien-Konferenz einzuladen, für es noch immer keinen Termin gibt.
Deutschland und Algerien sicherten der geplanten Konferenz jedenfalls ihre volle Unterstützung zu. Das erklärten die Außenminister beider Länder, Guido Westerwelle und Murad Medelci, am Samstag in der algerischen Hauptstadt Algier.
(APA/Reuters/AFP)