Westliche Botschafter rügen Bosnien wegen Naheverhältnis zu Iran

2012 stellten bosnische Behörden 200 Visa für iranische Unternehmer aus. Washington warnt zudem vor Islamisten.

Sarajewo/Teheran/Washington/Apa. Die engen Beziehungen Bosniens zum Iran sind westlichen Diplomaten ein Dorn im Auge. Nach Medienberichten haben die Botschafter der USA und Großbritanniens die bosnischen Behörden unter anderem deshalb gerügt, weil sie iranischen Unternehmern alleine im Vorjahr 200 Einreisevisa ausgestellt haben. Die Zukunft Bosnien und Herzegowinas, so hieß es, liege nicht in Teheran, sondern in der Europäischen Union.

In Begleitung von Geschäftsleuten soll sich israelischen Geheimdienstinformationen zufolge auch ein iranischer Diplomat befunden haben, der zuvor in Georgien, Thailand und Indien gesichtet worden war. An allen diesen Orten sei es später zu Angriffen auf israelische Bürger gekommen.

Nach Angaben von US-Behörden sind in Bosnien zurzeit 3000 potenzielle islamische Terroristen aktiv. Auch sollen mehrere Islamisten – im staatlichen TV wurde ihre Zahl auf 52 beziffert – in den syrischen Bürgerkrieg gezogen sein. Sie hätten sich der islamistischen und al-Qaida-nahen al-Nusra-Front angeschlossen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.05.2013)

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