Geheimnisverrat? Ermittlungen gegen Ex-US-Topmilitär

Geheimnisverrat Ermittlungen gegen ExUSTopmilitaer
Geheimnisverrat Ermittlungen gegen ExUSTopmilitaer(c) EPA (MICHAEL REYNOLDS)
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James Cartwright, ehemals zweithöchster Offizier des Landes, soll geheime Informationen über eine Cyberattacke der USA gegen den Iran weitergegeben haben.

Neben dem mutmaßlichen Wikileaks-Informanten Bradley Manning und NSA-Enthüller Edward Snowden gibt es in den USA nach Medienberichten möglicherweise einen weiteren Fall von schwerem Geheimnisverrat. Der ehemals zweithöchste Offizier der USA steht nach einem Bericht von "NBC" im Verdacht, geheime Informationen an die "New York Times" weitergegeben zu haben. Dabei gehe es um die Enthüllung einer verdeckten US-Cyberattacke gegen das iranische Atomprogramm, meldete der Sender am Donnerstag (Ortszeit). Das Justizministerium habe inzwischen Ermittlungen gegen den pensionierten General James Cartwright eingeleitet, der von 2007 bis 2011 stellvertretender US-Generalstabschef war.

Cartwright sei über die Untersuchungen informiert worden, hieß es weiter. NBC berief sich dabei auf Justizkreise. Eine Bestätigung des Ministeriums lag aber zunächst nicht vor. Auch Cartwright selbst äußerte sich nicht.

Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, wäre es ein weiterer schwerer Schlag für die Regierung von US-Präsident Barack Obama, die bereits durch die Veröffentlichung Tausender vertraulicher und geheimer Botschaftsdepeschen durch die Enthüllungsplattform Wikileaks und jüngst durch die Bekanntmachung der Datensammelwut amerikanischer und britischer Geheimdienste durch den Ex-Geheimdienstler Edward Snowden unter Druck geraten ist.

"Olympic Games"

Die "New York Times" hatte im vergangenen Jahr berichtet, dass Cartwright unter dem damaligen Präsidenten George W. Bush die Idee für die Cyber-Operation mit dem Codenamen "Olympic Games" (Olympische Spiele) gehabt und sie dann auch geleitet habe. Präsident Barack Obama habe dann eine Beschleunigung des Programmes angeordnet. 2010 seien dann bei einem Angriff mit dem Computer-Virus "Stuxnet" vorübergehend 1000 Zentrifugen zur Urananreicherung im Iran lahmgelegt worden.

Der Zeitungsbericht beschrieb geheime Treffen im Weißen Haus und berief sich auf Interviews mit "derzeitigen und früheren amerikanischen, europäischen und israelischen Offiziellen, die in das Programm verwickelt waren". Demnach habe der US-Geheimdienst NSA zusammen mit Israelis "Stuxnet" entwickelt.

(APA/dpa)

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