»Ära Haider zu Ende« FPK fusioniert mit FPÖ

Beim blauen Parteitag in Kärnten stimmte die Basis der Vereinigung von FPK und FPÖ zu. Viele Delegierte blieben aber zu Hause.

Pörtschach/Wien. Gab es in der Vergangenheit Probleme mit der FPK in Kärnten, dann betonte FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache in Wien gern, dass er damit nichts zu tun habe. Schließlich sei es nur eine Schwesterpartei, nicht mehr. Doch das wird sich in Zukunft ändern: Beim Wiedervereinigungsparteitag von FPK und FPÖ Kärnten am Freitag haben sich 97,3 Prozent der Delegierten für eine Fusion ausgesprochen. Von den 259 gültigen Stimmen waren 252 für die Zusammenführung – eingeladen waren eigentlich 500 Parteimitglieder.

Landesparteiobmann der geeinten Blauen ist der bisherige FPK-Chef Christian Ragger. Der bisherige Chef der Kärntner FPÖ, Klubobmann Christian Leyroutz, wird am Montag vom Vorstand zu Raggers Stellvertreter an der Parteispitze gemacht.

„Heute ist ein Freudentag für die freiheitliche Familie“, ließ FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache verlauten. Denn: „Die Ära Haider ist zu Ende.“ Dafür, dass die früheren FPK-Regierungsmitglieder Gerhard Dörfler, Harald Dobernig und Uwe Scheuch wie viele andere Delegierte nicht da waren, hatte Strache Verständnis. „Es haben viele arbeiten müssen, die sind im Herzen sicher hier gewesen.“ Ragger sagte, der Beschluss zur Wiedervereinigung sei „ein wichtiger Zwischenschritt für die Vollziehung der Einigkeit“. Als Nächstes gelte es, Anhänger des BZÖ zurückzugewinnen. „Die innere Geschlossenheit der Partei ist wieder gegeben.“ Mittelfristiges Ziel sei es, wieder eine maßgebliche Rolle in der Kärntner Landesregierung zu spielen – „nicht nur als Anhängsel“. „Wenn wir über die 17 Prozent hinauswollen, dürfen wir nicht nur rechte Themen wie Ortstafeln und Ausländer besetzen.“ Die Partei habe eine stärkere Wirtschaftskompetenz als die ÖVP, darauf müsse man sich konzentrieren.


Nach Wahlschlappe zurück. 2005 hatte Jörg Haider das BZÖ gegründet und viele freiheitliche Funktionäre zur neuen Partei mitgenommen, 2009 sorgte der damalige Parteichef Uwe Scheuch in Kärnten für eine Annäherung an die FPÖ unter dem Kürzel FPK. Nach der Wahlschlappe der FPK im März entschied man sich für die Fusion.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.06.2013)

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