Seit Wochen beherrschen die Enthüllungen des Whistleblowers Edward Snowden die Schlagzeilen. Der von den US-Behörden per Haftbefehl gejagte IT-Techniker ließ gleich mehrere Skandale auffliegen, in die unter anderem der US-Geheimdienst NSA involviert ist. Doch auch der britische Geheimdienst soll systematische Spähangriffe durchgeführt haben. Und die französsische"Le Monde" deckte schließlich auf, dass auch Frankreich im großen Stil seine Bürger bespitzelt. Ein Überblick über die aufgedeckten Geheimdienst-Affären.Von Elona Kamberi/Ag.
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Mittels dieses Spähprogramms werden unter anderem E-Mails, Fotos, Privatnachrichten und Chats überwacht. Nach Angaben Snowdens hat die NSA uneingeschränkten Zugriff auf die Server von Microsoft, Yahoo, Google, Facebook, AOL, Apple und dem in Europa wenig bekannten Anbieter PalTalk. Die Unternehmen bestreiten vehement diesen direkten Zugriff.Bild: NSA-Hauptquartier
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Hinter dem Namen verbirgt sich das bisher umfangreichste Programm, das vom britischen Geheimdienst Government Communications Headquarters (GCHQ) umgesetzt wird. Glasfaserkabeln, die vor allem Internetknotenpunkte in Europa und Übersee verbinden, werden dadurch direkt überwacht. Die Daten teilt der GCHQ mit dem US-Geheimdienst.Bild: GCHQ-Zentrale
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Hierbei handelt es sich um ein System der NSA, das einen Überblick über die weltweit gesammelten elektronischen Informationen gibt. Das Programm zeigt unter anderem an, wie sich die Daten auf einzelne Länder verteilen. Allein im März habe die NSA demnach 97 Milliarden Daten-Einheiten aus Computer-Netzwerken in aller Welt gesammelt. Im Fokus stehen dabei Regionen wie der Nahe Osten, Pakistan und Afghanistan.
Die NSA soll auch chinesische Mobilfunknachrichten und wichtige Datenübertragungsleitungen an der Tsinghua-Universität in Peking ausspioniert haben, enthüllte Snowden. Außerdem hätten US-Geheimdienste Datenleitungen von Pacnet - eines der größten Glasfasernetze in der Asien-Pazifik-Region - gehackt. Hunderte Computer in Hongkong und China seien ausspioniert worden.
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Des Weiteren, hat der Whistleblower enthüllt, dass die NSA in EU-Vertretungen in Washington, New York und Brüssel unter anderem Wanzen installiert hat. Spähangriffe soll es auch auf die diplomatischen Vertretungen Frankreichs, Italiens (Bild) und Griechenlands gegeben haben. Der Geheimdienst wird auch für einen Lauschangriff in Brüssel vor einigen Jahren verantwortlich gemacht. Die USA schweigen bisher zu den Vorwürfen.
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Die USA lassen auch den gesamten Briefverkehr innerhalb des Landes registrieren, wie die "New York Times" berichteten. Dabei wird das Überwachungsprogramm "Mail Isolation Control and Tracking" (MICT) verwendet, das die Absender und Empfänger jeder über den staatlichen Postdienst USPS verschickten Sendung abfotografiert. Das MICT-Programm soll den Strafverfolgungsbehörden dienen.Bild: US-Präsident Barack Obama
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Auch der französische Auslandsgeheimdienst DGSE soll Verbindungen von Computern und Telefonen innerhalb Frankreichs und ins Ausland erfasst haben. E-Mails, Kurznachrichten, Telefonverbindungen sowie Zugriffe auf Facebook und Twitter werden laut „Le Monde“ jahrelang gespeichert. DGSE hat sich zu den Vorwürfen nicht geäußert, der für Geheimdienste zuständige Ausschuss hat aber die Darstellung dementiert.
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Die Skandale der Geheimdienste
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