Syrien: Assads Feinde bekriegen sich jetzt gegenseitig

Free Syrian Army fighters, holding their weapons, run during military training north of Idlib
Free Syrian Army fighters, holding their weapons, run during military training north of IdlibREUTERS
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Jihadisten töteten einen Führer der Freien Syrischen Armee. Die sieht sich nun im Krieg mit den Islamisten. Ein weiterer Rückschlag für die bewaffnete Opposition, die von der Armee immer stärker zurückgedrängt wird.

Lange hieß es, Syriens bewaffnete Opposition eine nur die Gegnerschaft zu Machthaber Bashar al-Assad. Nun gilt offenbar nicht einmal mehr das: Zwischen der sogenannten "Freien Syrischen Armee" (FSA) und al-Qaida-nahen militanten Gruppen herrscht de facto Kriegszustand.

Am Donnerstag töteten Jihadisten mit Kamal Hamami einen wichtigen Führer der FSA. Hamami gehörte dem "Obersten Militärrat" der Rebellen-Dachorganisation an. Diese nannte den Mord am Freitag "quasi eine Kriegserklärung": Man werde die Islamisten durch Sonne und Mond schießen, sagte ein Rebellenkommandant sinngemäß: "Wir können ihnen das nicht durchgehen lassen, sie nehmen uns alle zum Ziel".

Assad-Truppen sind am Vormarsch

Dem Mord an Hamami war offenbar ein Streit um die Kontrolle über einen Checkpoint nahe der Küstenstadt Latakia vorausgegangen. Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte war es in den vergangenen Wochen in mehreren Landesteilen immer wieder zu bewaffneten Zusammenstößen zwischen der FSA und Jihadisten gekommen.

Die Zuspitzung dieses Konflikts kommt für die Opposition zum ungünstigsten Zeitpunkt, sind doch Assads Truppen seit geraumer Zeit wieder auf dem Vormarsch. Die US-Regierung hat zwar grundsätzlich entschieden, der FSA Waffen zu liefern, bisher bestehen die Pläne aber nur auf dem Papier.Dem Bürgerkrieg in Syrien sind bereits mehr als 100.000 Menschen zum Opfer gefallen.

(Reuters/red.)

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