Erdogan ruft Türken zum Boykott von Kreditkarten auf

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"Lass die Finger von diesen Kreditkarten", appelliert der Premier. Denn die überzogene Gebühren würden die Menschen in die Armut drücken.

Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hat erneut gegen die Banken gewettert und seine Landsleute aufgerufen, keine Kreditkarten zu benutzen. Die Geldinstitute würden durch überzogene Gebühren, durch die sie immer reicher würden, die Menschen in Armut drücken, sagte er am Dienstagabend bei einem Essen für Familien von Kriegsveteranen und gefallenen Soldaten.

"Lasst die Finger von diesen Kreditkarten", sagte er. Nicht die Reichen zahlten die Zeche, sondern die Armen, die nach Kreditkarten gierten, um damit anzugeben, aber noch vor Monatsende dann ohne Geld dastünden. "Wir müssen diesem Spiel ein Ende setzen."

"Sage diese Dinge, weil ich etwas weiß"

Zugleich setzte der Regierungschef seine Verbalattacken gegen die "Zinslobby" fort. Er habe den Begriff nicht ohne Grund gewählt, sagte er. "Ich sage diese Dinge, weil ich etwas weiß." Seit Beginn der Demonstrationen gegen den Umbau des Istanbuler Gezi-Parks, die sich zu Protesten gegen Erdogan ausgeweitet hatten, ist die türkische Lira auf Talfahrt. Diese wurde noch verstärkt durch die Andeutung der US-Notenbank FED, die lockere Geldmarktpolitik könne bald zu Ende gehen.

Erdogan und Mitglieder seiner Regierung werfen seither immer wieder Spekulanten und der "Zinslobby" vor, die Schwankungsanfälligkeit der Finanzmärkte zu nutzen, um der türkischen Wirtschaft zu schaden. Notenbankchef Erdem Basci hatte am Montag signalisiert, dass die Zentralbank kommende Woche die Zinsen anheben könnte, um sich gegen den Kursverfall der Lira zu stemmen. Erdogan hatte vergangenes Jahr wiederholt erklärt, er wolle einen Zinssatz von Null Prozent.

(APA/Reuters)

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