Anschlagswelle im Irak: Mehr als fünf Dutzend Tote

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Am Samstag gingen in Bagdad und Umgebung mehr als zehn Bomben hoch. Noch bekannte sich niemand zu den Angriffen.

Bagdad/Ag. Es war eine gut geplante Attacke: Bei einer Welle von Anschlägen sind in der Provinz Bagdad nach amtlichen Angaben am vergangenen Samstagabend mindestens 65 Menschen getötet und fast 200 verletzt worden. Allein in der Stadt Bagdad explodierte ein Dutzend Bomben, in Madaen südlich der Hauptstadt ging ebenfalls ein Sprengsatz hoch. Weitere Anschläge gab es auch in der im Norden gelegenen Stadt Mosul.

Die Bomben wurden am Abend nach dem im Ramadan täglich gefeierten Fastenbrechen in den belebten Straßen der Hauptstadt gezündet. Zu den offenbar koordinierten Anschlägen bekannte sich zunächst niemand. Seit Anfang Juli starben nach einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP mehr als 520 Menschen bei Anschlägen im Irak.

Sunniten sind unzufrieden

Experten machen die Unzufriedenheit der sunnitischen Minderheit gegenüber der mehrheitlich schiitischen Regierung von Ministerpräsident Nouri al-Maliki für den Anstieg der Gewaltakte in diesem Jahr verantwortlich.

Die Spannungen zwischen Sunniten und Schiiten nehmen seit Beginn des Jahres zu. Damit wächst die Sorge vor einer Rückkehr zu den Zuständen der Jahre 2006 und 2007, als einander militante Angehörige der beiden islamischen Glaubensrichtungen ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung bekämpften.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.07.2013)

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