Bericht: Mordanschlag auf Serbiens Vizepremier vereitelt

Bericht Mordanschlag Serbiens Vizepremier
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Fünf Radikalislamisten wurden festgenommen. Hinter den Anschlagsplänen soll der inhaftierte Mafiaboss Kelmendi stecken.

Dem serbischen Nachrichtendienst BIA ist es gelungen, einen Mordanschlag auf Vizepremier Aleksandar Vucic zu verhindern. Das berichtet die Belgrader Tageszeitung "Nase novine.

In der Ortschaft Bosuta bei Arandjelovac, etwa 80 Kilometer südlich der serbischen Hauptstadt, wurde dem Blatt zufolge kürzlich eine fünfköpfige Islamistengruppe festgenommen. Im Wohnhaus eines der Gruppenmitglieder, eines ehemaligen Offiziers, wurden auch Waffen und Munition sichergestellt.

Die Polizei sei zuerst davon ausgegangen, dass es sich um eine Islamistengruppe handle, die ein Lager der radikalen Islamisten aufbauen wolle. Der Nachrichtendienst, der mehrere Monate lang die Gruppe observiert habe, habe erst später entdeckt, dass sie eigentlich einen Mordangriff auf Vucic geplant habe. Der Auftraggeber soll der im Mai im Kosovo im Auftrag der bosnischen Behörden festgenommene Mafiaboss Naser Kelmendi gewesen sein.

Den Anlass für die Attentatspläne sollten Gerüchte geliefert haben, dass die Belgrader Behörden mit dem flüchtigen "Kokain-König" Darko Saric darüber verhandelte, ihn als Kronzeugen in einem Prozess gegen Kelmendi auftreten zu lassen.

Vizepremier "sehr gefährdet"

Laut "Nase novine" war vor wenigen Monaten bereits einmal ein geplanter Angriff auf Vucic vereitelt worden, indem die geplante Reiseroute des Vizepremiers nach Südserbien im letzten Augenblick verändert worden war. Aleksa Jokic, der Kabinettschef des derzeitigen "starken Mannes" Serbiens, hatte daraufhin gegenüber Medien erklärt, dass der Vizepremier "sehr gefährdet" sei.

Vucic ist in der Regierung auch für die Bekämpfung der Organisierten Kriminalität und Korruption zuständig. Binnen einem Jahr ist es dem Vizepremier nicht zuletzt dank anfänglicher Erfolge in diesem Bereich gelungen, zum einflussreichen Politiker im Lande aufzusteigen. In der Öffentlichkeit wird Vucic neuerdings nicht selten mit dem ermordeten Regierungschef Zoran Djindjic verglichen. Dieser war im März 2003 von Angehörigen einer Sonderpolizei-Einheit und einer Mafiagruppe ermordet worden. Der Auftraggeber blieb unbekannt.

(APA)

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