Berlusconi will "Forza Italia" wiederbeleben

Reuters
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Plakate in italienischen Metropolen mit Slogans für die Mitte-Rechts-Kraft sind aufgetaucht. Berlusconis Tochter Marina könnte deren Chefin werden.

Der frühere italienische Regierungschef Silvio Berlusconi will offenbar in der Politik weiter die Fäden ziehen: Er rüstet sich für seine politische Herbstkampagne. In seiner Mitte-Rechts-Partei "Volk der Freiheit" (PdL) laufen  Vorbereitungen für eine Großveranstaltung am 14. und 15. September in Rom, bei der der Medienunternehmer die von ihm vor 20 Jahren gegründete Partei Forza Italia wiederbeleben will. Mit der Forza Italia war Berlusconi 1994 erfolgreich in die Politik eingestiegen. 2008 ließ er die Partei in der PdL aufgehen, doch mit dem neuen Parteinamen zeigte er sich nie ganz zufrieden.

Die PdL hat eine große Plakatierungsaktion gestartet, um die Neugründung der Forza Italia anzukündigen. In den größten italienischen Städten sind Plakate mit dem Slogan: "Immer noch für Italien im Einsatz" zu sehen. Darunter steht das grün-weiß-rote Logo der Forza Italia. Die Kampagne zur Neugründung der Partei hat auch
auf Facebook und Twitter begonnen.

Berlusconi kann nicht an Wahlen teilnehmen

Indiskretionen zufolge soll bei der Parteiveranstaltung
Berlusconis älteste Tochter Marina als neue Parteichefin vorgestellt werden. Die 47-jährige Managerin sollte im Fall eines Regierungssturzes anstelle ihres Vaters bei Neuwahlen für das Amt des Regierungschefs kandidieren. Wegen seiner rechtskräftigen Verurteilung zu vier Jahren Haft wegen Steuerbetrugs kann Berlusconi nicht an Wahlen teilnehmen.

"Wir haben uns zur Rückkehr zur Forza Italia entschlossen, weil wir uns wie vor 20 Jahren wieder verstärkt an die Jugend wenden wollen, um sie zu bitten, aktiver an der Gestaltung unseres gemeinsamen Schicksals mitzuwirken. Ich hoffe, dass sich viele Italiener mit Leidenschaft und Enthusiasmus dem Neustart der Forza Italia anschließen werden", erklärte Berlusconi kürzlich.

Berlusconis PdL ist die zweitstärkste Partei im italienischen Parlament. Sie ist auch Koalitionspartner der Regierung um Ministerpräsident Enrico Letta.

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