Ein Jus-Professor reichte eine Klage gegen den zurückgetretenen Vizepräsidenten und Friedensnobelpreisträger ein, weil er das "Vertrauen verraten" habe. ElBaradei ist jüngst nach Wien zurückgekehrt.
Der ägyptische Friedensnobelpreisträger Mohammed ElBaradei soll sich wegen seines Rücktritts vom Amt des Vizepräsidenten in Kairo vor Gericht verantworten. Das Nachrichtenportal "Al-Ahram" meldete am Dienstag, der Prozess gegen den ehemaligen Leiter der Internationalen Atomenergiebehörde IAEO (IAEA) in Wien werde am 19. September vor dem Strafgericht Nasser-City in Kairo beginnen. Die Klage sei von einem Jus-Professor der Universität Helwan eingereicht worden. Dieser wirft ElBaradei vor, er habe durch seinen Rücktritt das in ihn gesetzte "Vertrauen verraten".
ElBaradei mag schon geahnt haben, dass es eine Kampagne gegen ihn geben würde. Er ist inzwischen nach Wien ausgereist, wo er seit seiner Zeit als IAEO-Chef eine Wohnung besitzt. Am vergangenen Mittwoch hatte er nach der gewaltsamen Räumung von Protestlagern der Muslimbrüder sein Amt als Vizepräsident niedergelegt.
(APA/DPA)