Vatikan: Pietro Parolin soll neuer Staatssekretär werden

Vatikan Pietro Parolin soll
Vatikan Pietro Parolin soll(c) Reuters (Nguyen Huy Kham)
  • Drucken

Laut "Corriere della Sera" geht die Ära von Tarcisio Bertone zu Ende. Sein angeblicher Nachfolger war war einst "Vize-Außenminister" des Vatikan.

Papst Franziskus will offenbar den Nuntius in Venezuela, Pietro Parolin, zum neuen Staatssekretär im Vatikan ernennen. Nach Angaben der Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera" könnte die Ernennung bereits am am Samstag erfolgen. Damit soll die Ära von Kardinal Tarcisio Bertone zu Ende gehen, der 2006 von Benedikt XVI. zum vatikanischen Staatssekretär ernannt worden war.

Franziskus habe seinen Beschluss Kardinalsdekan Angelo Sodano mitgeteilt, den er am vergangenen Dienstag bei einer Audienz empfangen hatte, berichtete der "Corriere della Sera". Parolin solle 45 Tage nach der Ankündigung seines Amtsantritts - also Mitte Oktober - sein Amt übernehmen.

Erfahrener Diplomat

Der frühere vatikanische Vize-Außenminister Parolin wurde 1980 zum Priester geweiht und ist seit 1986 im Diplomatischen Dienst. Er zählt zu den erfahrensten Diplomaten des Heiligen Stuhls. Im Zuge seiner Entsendung nach Venezuela wurde er 2009 von Papst Benedikt XVI. zum Bischof ernannt. In den vergangenen Jahren leitete Parolin unter anderem schwierige Verhandlungen mit Vietnam, die möglicherweise bald zur Aufnahme voller diplomatischer Beziehungen führen werden.

Seit der Wahl des Papstes am 13. März gilt es als spannende Frage, wen Franziskus als "zweiten Mann" des Vatikans, als neuen Kardinalstaatssekretär, berufen wird. In den vergangenen Tagen spekulierte die römische Zeitung "Il Messaggero", dass der honduranische Kardinal Oscar Rodriguez Maradiaga dieses Amt übernehmen könnte. Maradiaga ist ein erfahrener und polyglotter Kirchenmann, der seit 20 Jahren das Hauptstadt-Bistum Tegucigalpa leitet. Er ist als Präsident der Caritas Internationalis in Rom, im Vatikan und in der Weltkirche gut vernetzt. Dennoch scheint es nach bisherigen Maßstäben unwahrscheinlich, dass der Papst aus Lateinamerika seinerseits einen Lateinamerikaner zum Kardinalstaatssekretär erhebt.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.