Ein Verwaltungsgericht hat die Schließung von fünf TV-Sendern angeordnet, darunter auch den ägyptischen Ableger von Al-Jazeera.
Ägypten macht ernst mit der Gleichschaltung der Medien. Die Justiz hat die Schließung von fünf TV-Sendern angeordnet, die positiv über die Muslimbruderschaft berichtet hatten. Betroffen von dem Verbot sind unter anderem der ägyptische Ableger des Nachrichtensenders Al-Jazeera sowie Al-Quds-TV. Am Montag hatte das Gericht bereits ein Verbot des islamistischen TV-Senders Al-Hafez ausgesprochen. Der Sender habe zum "Hass" gegen koptische Christen angestiftet sowie die "nationale Einheit zu untergraben" versucht, urteilte ein Gericht in der Hauptstadt Kairo. Kopten sowie liberale Vertreter hatten dem Sender und seinen Moderatoren in der Vergangenheit immer wieder eine feindselige Haltung vorgeworfen.
Al-Hafez war gemeinsam mit anderen islamistischen Sendern kurz nach der Absetzung des islamistischen Staatschefs Mohammed Mursi Anfang Juli abgeschaltet worden. Menschenrechtsorganisationen hatten dies als Verletzung der Pressefreiheit gebrandmarkt und von einer "kollektiven Bestrafung" gesprochen. Ägypten steckt seit Mursis Absetzung in einer erneuten schweren politischen Krise.
(APA/AFP)