Al-Qaida-Chef: Gründet "Kalifat" in Syrien

Osama bin Laden sits with his adviser and purported successor Ayman al-Zawahiri during an interview in Afghanistan
Osama bin Laden sits with his adviser and purported successor Ayman al-Zawahiri during an interview in AfghanistanREUTERS
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Ayman al-Zawahiri warnt Islamisten in Syrien vor einer Allianz mit säkularen Rebellen und ruft zu neuen Anschlägen in den USA auf.

Der Anführer des Terrornetzwerks al-Qaida, Ayman al-Zawahiri, hat die islamistischen Brigaden in Syrien vor einem Bündnis mit anderen Rebellen gewarnt. Stattdessen sollten sie lieber schon vor einem möglichen Sturz von Präsident Bashar al-Assad alles unternehmen, um die Gründung eines "Kalifats" in Syrien voranzutreiben.

Der Ägypter sagte in einer am Freitag im Internet veröffentlichten Audio-Botschaft, in Tunesien und im Jemen hätten die islamistischen Parteien eine politische Bauchlandung gemacht, weil sie sich auf faule Kompromisse eingelassen hätten. "Die Amerikaner haben den Jemen inzwischen zu einem US-Militärstützpunkt ausgebaut", fügte er hinzu.

Den Muslimbrüdern und anderen islamistischen Parteien in Ägypten warf er vor, sie hätten es ihren Gegnern leicht gemacht. Es wäre besser gewesen, sich auf die Einführung des islamischen Rechts (Scharia) zu konzentrieren, anstatt um Posten zu rangeln. Zawahiri behauptete, die US-Regierung habe den Muslimbrüdern geholfen, an die Macht zu gelangen, danach aber die Geduld mit ihnen verloren und sie dann fallen gelassen.

Zwölf Jahre nach den Anschlägen vom 11. September 2001 ruft Zawahiri zudem al-Qaida-Anhänger zu neuen Anschlägen in den USA auf. Schon mit kleineren Angriffen könnten die USA geschädigt werden. Auch einzelne Aktionen von "einem oder mehreren Brüdern" würden die US-Wirtschaft schwächen, weil die Regierung dann weiter hohe Ausgaben für die innere Sicherheit freigeben würde.

"Wirtschaftlich ausbluten"

"Wir sollten Amerika wirtschaftlich ausbluten, indem wir eine Fortsetzung der massiven Sicherheitsausgaben provozieren", sagte der Nachfolger des von den USA getöteten Al-Kaida-Chefs Osama bin Laden. Die Botschaft Zawahiris wurde offenbar bereits am Donnerstag veröffentlicht - einen Tag nach den Gedenkfeiern zum zwölften Jahrestag der Anschläge vom 11. September 2001. Damals hatten Flugzeugentführer gekaperte Maschinen unter anderem in das World Trade Center in New York gesteuert, fast 3000 Menschen starben. Die Anschläge haben einen weltweiten Kampf der USA gegen al-Qida und deren Anhänger ausgelöst und hatten die Kriege in Afghanistan und im Irak zur Folge.

(APA/dpa)

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