Nordkosovo: Bombe löst Angst vor Gewaltwelle aus

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Einen Tag nach dem Mord an einem EULEX-Soldaten detonierte in Mitrovica eine Bombe. Es entstand nur Sachschaden.

Im Kosovo droht eine neue Gewaltwelle: Einen Tag nach dem Tod eines EULEX-Soldaten hat sich im serbisch dominierten Nordkosovo ein weiterer Anschlag ereignet. Kurz nach 5.00 Uhr ging am Freitag eine Bombe in der Nähe des Telekom-Gebäudes im serbischen Teil von Mitrovica hoch, meldete die staatliche serbische Nachrichtenagentur Tanjug. Es entstand lediglich kleinerer Sachschaden, sagte der Regionalchef der kosovarischen Polizei, Nenad Djuric.

Die Explosion ereignete sich in einem ethnisch gemischten Wohngebiet rund 200 Meter von der Ibar-Brücke entfernd, die seit dem Kriegsende im Jahr 1999 die Trennlinie zwischen dem albanischen Südteil und dem serbischen Nordteil der Stadt darstellt. Am Donnerstag in der Früh war im Nordkosovo ein litauischer EULEX-Zöllner bei einem Heckenschützen-Angriff getötet worden. Es handelte sich um das erste Todesopfer der EU-Rechtsstaatsmission im Kosovo.

Viele Bewohner des serbischen Nordkosovo wehren sich gegen die von Belgrad und Pristina (Prishtina) im April auf Drängen der Europäischen Union vereinbarte Eingliederung des Gebiets in den mehrheitlich albanischen Staat Kosovo. Die frühere südserbische Provinz hatte sich im Jahr 2008 mit Unterstützung des Westens von Belgrad losgesagt. Serbien weigert sich, die Unabhängigkeit des Kosovo offiziell anzuerkennen.

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