Iranische Medien: Cyber-Kommandant erschossen

dpa/Oliver Berg
  • Drucken

Nahe Teheran wurde die Leiche eines Geheimdienstmitarbeiters gefunden. Seit 2007 sind im Iran fünf Wissenschaftler ermordet worden, die für das Atomprogramm gearbeitet haben.

Ein Kommandant des iranischen Cyber-War-Hauptquartiers ist nach Medienberichten erschossen worden. Die Leiche von Mojtaba Ahmadi sei mit zwei Kugeln im Herzen auf einem Feld nahe der Stadt Karaj nordwestlich der Hauptstadt Teheran gefunden worden, meldete das den Revolutionsgarden nahestehende Internetportal Alborz, wie die britische Zeitung "Daily Telegraph" am Donnerstag in ihrer Online-Ausgabe berichtete.

Seit 2007 sind im Iran fünf Wissenschafter ermordet worden, die für das iranische Atom- oder Rüstungsprogramm gearbeitet hatten. Teheran hat ausländische Geheimdienste, allen voran den israelischen Mossad, für die Anschläge verantwortlich gemacht.

Aus nächster Nähe erschossen

Ahmadi war zuletzt am vergangenen Samstag lebend gesehen worden, als er sich auf den Weg zur Arbeit machte. Später fand man seine Leiche. Die Verletzungen ließen nach Augenzeugenberichten darauf schließen, dass er aus nächster Nähe mit einer Pistole erschossen wurde, hieß es.

Die Polizei spricht davon, dass zwei Personen auf einem Motorrad den Mord ausgeführt hätten. Die Facebook-Seite der Mitarbeiter des Cyber-War-Hauptquartiers bestätigte, dass Ahmadi einer ihrer Kommandanten war und posteten Beileidsbotschaften. Alborz warnte aber, dass solche Botschaften gefährlich für die nationale Sicherheit sein könnten. Es sollten keine weiteren Informationen über Ahmadi ins Netz gestellt werden: "Konterrevolutionäre" würden dies ausnützen.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.