Bei gewaltsamen Protesten in Ägypten sind am Sonntag 28 Menschen getötet und mehr als 90 verletzt worden.
In der ägyptischen Hauptstadt Kairo ist die Polizei am Sonntag gewaltsam gegen Anhänger des vom Militär gestürzten Präsidenten Mohammed Mursi vorgegangen. Die Polizei feuerte in der Umgebung des Tahrir-Platzes mit Schrot, Tränengas und Gummigeschoßen, um die Anhänger Mursis zurückzudrängen, wie AFP-Reporter berichteten. Auf dem symbolträchtigen Tahrir-Platz demonstrierten Anhänger der derzeitigen Staatsführung. Bei den Zusammenstößen kamen mindestens 28 Menschen ums Leben. Wie ein Vertreter des Gesundheitsministeriums in der Hauptstadt Kairo mitteilte, gab es darüber hinaus 90 Verletzte.
Die Mursi-Anhänger wurden durch den Polizeieinsatz in das Stadtviertel Dokki zurückgedrängt. Bereitschaftspolizisten fassten Demonstranten und schlugen auf sie ein, bevor sie diese in Handschellen abführten, während Anrainer Beifall klatschten. In einem anderen Stadtviertel sprangen Demonstranten in den Nil, als sie von Polizisten verfolgt wurden.
Das Militär war vor den Großdemonstrationen in Kairo am Sonntag mit zahlreichen gepanzerten Fahrzeugen aufmarschiert. Zum 40. Jahrestag des Jom-Kippur-Kriegs mit Israel mobilisierten die verfeindeten politischen Lager ihre Anhänger. Tausende Anhänger der Übergangsregierung versammelten sich auf dem Tahrir-Platz, während Kampfflugzeuge über die Hauptstadt flogen, um an den israelisch-arabischen Krieg im Jahr 1973 zu erinnern.
(APA/dpa)